OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Kurz gesagt: Es hat sich unglaublich gelohnt! Wenn ihr euch für Ophthalmologie interessiert, ist das Luzerner Kantonsspital eine fantastische Wahl. Ich hatte eine unvergessliche Zeit und kann es nur wärmstens empfehlen!
1. Vorbereitung
Die Bewerbung für eine Unterassistenzstelle muss frühzeitig erfolgen, idealerweise 2 Jahre im Voraus, da die Stellen sehr begehrt sind. Die Bewerbung läuft unkompliziert online über die Website des Spitals und wird von der stets hilfsbereiten Irene Blum betreut. Sie organisiert alle weiteren Formalitäten und steht bei Fragen jederzeit zur Verfügung. Ich erhielt frühzeitig alle Infos und Dokumente, wie den Impfstatusnachweis und die Terminbestätigung für eine Einführungsschulung. Wer länger als 90 Tage in der Schweiz bleibt, benötigt zudem eine Aufenthaltsbewilligung L, die problemlos vor Ort beantragt werden kann. Auch das Eröffnen eines Bankkontos stellte kein Problem dar, allerdings habe ich in der Schweiz vorwiegend mit Kreditkarte bezahlt.
2. Die Klinik
Die Augenklinik des Luzerner Kantonsspitals ist hochmodern und direkt gegenüber dem Wohnheim gelegen – praktisch für den kürzesten Arbeitsweg! Mit ihren vier OP-Sälen, zahlreichen Sprechstunden und der Vielfalt an Fachbereichen wie Hornhaut, Netzhaut, Glaukom, Neuroophthalmologie und Lidchirurgie bietet sie ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich intensiv mit dem Fach auseinanderzusetzen. Der Klinikalltag ist strukturiert, und man wird täglich mit spannenden klinischen Fällen und Fortbildungen konfrontiert. Besonders beeindruckend ist die Offenheit der Mitarbeitenden, die stets bereit sind, ihr Wissen zu teilen.
3. Das Team
Das Team war definitiv das Highlight meines Praktikums. Von den Chefärzten bis zu den Assistenzärzten wird jeder freundlich und respektvoll behandelt. Man wird ermutigt, Fragen zu stellen, und jeder nimmt sich Zeit, um komplexe Zusammenhänge zu erklären. Trotz der Größe der Klinik herrscht ein unglaublich harmonisches und kollegiales Arbeitsklima, was meiner Meinung nach entscheidend für das gesamte Erlebnis war. In der Augenklinik wird großer Wert auf Teamarbeit gelegt, und das merkt man auch an den vielen gemeinsamen Aktivitäten wie Sommerfesten, Apéros auf der Dachterrasse und Skitagen im Winter.
4. Klinikalltag
Die Kernarbeitszeit von 7:45 bis 17 Uhr ist gut strukturiert. Montags und freitags findet ein Rapport mit dem ganzen Team statt, und an mehreren Tagen in der Woche gibt es spannende Fortbildungen. Besonders toll ist, dass man als Unterassistent*in in den Tagesablauf und die verschiedenen Fachbereiche der Augenklinik eingebunden wird, ohne Spät-, Nacht- oder Wochenenddienste leisten zu müssen – so bleibt auch Zeit, Luzern und die Umgebung zu genießen!
5. Wohnheim
Das Wohnheim direkt gegenüber der Klinik ist ein großes Plus. Die Zimmer sind modern ausgestattet und günstig, besonders für Schweizer Verhältnisse (zwischen 300 und 400 CHF). Die Gemeinschaftsküche und die Dachterrasse im 11. Stock sind perfekte Orte, um andere Unterassistenten zu treffen und sich auszutauschen. Besonders praktisch war, dass die Zimmer schon am Freitag vor Arbeitsbeginn bezogen werden können, was den Einstieg erleichtert.
6. Freizeit und Luzern
Luzern ist eine wunderschöne Stadt, umgeben von atemberaubender Natur. Der Vierwaldstättersee, die nahegelegenen Berge wie Pilatus und Rigi, sowie die vielen Freizeitmöglichkeiten machen die Stadt zu einem Traum für Outdoor-Fans. In meiner Freizeit konnte ich tolle Wanderungen unternehmen, im See schwimmen und die vielen kulturellen Angebote genießen, wie das Lucerne Festival. Auch kulinarisch hat Luzern viel zu bieten – die Krankenhausmensa ist übrigens eine der besten der Schweiz!
7. Fazit
Mein Praktikum in der Augenklinik des Luzerner Kantonsspitals war eine absolut bereichernde und positive Erfahrung. Die hervorragende Betreuung, das moderne Umfeld und die herzliche Atmosphäre im Team haben es zu einem der besten Praktika meines Medizinstudiums gemacht. Ich kann diese Stelle jedem, der an Ophthalmologie interessiert ist, uneingeschränkt empfehlen!