Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Vorab: Ich kann die Visceralchirurgie am Behring absolut empfehlen! Ich wollte eig. auf jeden Fall Internistin werden und nun hat es das Tertial hier tatsöchlich geschafft, dass ich überlege nun doch Chirurgie zu machen🥲
Normalerweise rotiert man am Behring während der Tertials in 3 chirurg. Abteilungen (Visceral, Thorsx, Gefäss, Ortho/Unfall) mit jeweils 6-5-5 Wochen, wobei jeder in die Visceralchirurgie muss. Wenn man splittet so wie ich es gemacht habe, ist man in seinen 8 Wochen nur in einer Abteilung - bei mir war das wie gesagt die Visceralchirurgie.
Start ist jeden Morgen um 7 mit der Visite sprich man sollte kurz vorher da sein und umgezogen ready sein. Station ist aufgeteilt in A und B Seite + Privatstation und PJler sollten sich am besten aufteilen, wer wo mitläuft. Visite geht meist fix und man ist nach 15-20min durch, sodass man bis zur Röntgenbesprechung um 7:45 noch Zeit zum Verschnaufen oder für dringende BEs hat.
Nach der Röntgenbesprechung geht man meist erstmal zurück auf Station und macht die BEs/Flexülen oder aber direkt in den OP, falls Pjler im ersten Punkt eingeteilt sind.
Die Menge an BEs ist absolut in Ordnung - würde schätzen so 5-15 insgesamt, aber man ist fast nie alleine und wenns viele sind helfen die Assistenten auch.
Insgesamt ist das Team mega nett und entspannt. Alle sind super dankbar, wenn man hilft und nicht lustlos irgendwo rumsitzt.
Sonst fallen im Laufe des Vormittages auf der Station verschiedene Tätigkeiten an. Täglich eigentlich Verbands/Pflasterwechsel und Klammern oder Drainagen ziehen post OP. Oft auch Sonos, wo man immer vorschallen darf und dann kommt einer der Assistenten oder FÄ dazu und erklärt auch viel zum Sono. Ich konnte hier einiges zum Darmschall lernen. Ab und zu noch Rektoskopien, wo man aber eher zuschaut. Sonst noch Ports anstechen, ZVKs ziehen, BK abnehmen, VAC Wechsel oder mal Briefe schreiben.
In den OP zu gehen ist eigentlich IMMER möglich und wird auch sehr gerne gesehen! Sowohl Chef, Oberärzte als auch die Assistenten freuen sich eigentlich immer und erklären dann auch viel je nach OP. Oft kann man sich dann auch spontan einwaschen, obwohl man theoretisch gar nicht „gebraucht“ wird. Einfach damit man mehr sehen kann und ev. Zunähen oder Klammern kann. Lohnt sich wirklich!! OP Schwestern sind hier auch sehr lieb - hab ich vorher schon ganz anders erlebt.
Würde sagen, dass so 2-3 Tage pro Woche auch PJler fest eingeteilt werden zum Haken halten - da kann man sich aber untereinander absprechen wer wann wohin geht. (Immer am Tag vorher den OP Plan für den nächsten Tag checken)
Mittwochs und Donnerstags sind prokotologische OPs, wo 2 Ärzte von ausserhalb kommen und da darf eigentlich immer ein PJler mitmachen. Ist auf jeden Fall auch sehenswert und lustig, weil die OPs einfach ganz anders sind als der Rest. Mir hats echt Spass gemacht.
OP technisch gibt es hier fast das ganze Spektrum der Visceralchirurgie. PankreasCA oder Leberteilresektionen, Hemikolektomien lap./offen und auch mit DaVinci, endokrine Chirurgie, versch. HernienOPs, Rektumresektionen, Cholezystektomien, Appendektomien, Portimplantationen und schliesslich gabs sogar mal ne Fingeramputation!!😃 Also es wird einem im OP hier definitiv nicht langweilig.
Sollte man beim Chef eingeteilt sein empfiehlt es sich, sich ein wenig auf die OPs bzw. auf das vorliegende KH Bild vorzubereiten, da er gerne mal abfragt. Gefässversorgung mag er auch sehr gerne. Allerdings fand ich, hat er trotzdem recht faire Fragen gestellt und war nie böse wenn man was nicht wusste. Es kann hier im OP aber mal etwas rauer zugehen, gerade wenn es stressig wird. Denke das ist aber normal in der Chirurgie und man sollte sich ein paar Dinge dann einfach nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Der Chef ist sonst aber auch echt nett und witzig und zeigt auf jeden Fall Interesse an Studenten und möchte, dass man was lernt!
Studientage waren immer möglich und flexibel nach Absprache mit anderen PJlern. (es soll immer min. einer da sein).
Mittagessen ging auch immer und man wurde sogar dazu angehalten. Teilweise geht auch das ganze Team gemeinsam essen, wenn es grad passt.
Mo, Di, Do ist immer gegen 15:50 Schluss (Abschlussbesprechung um 15:30) und Mi, Fr ca 14:15 (Abschlussbesprechung 14:00)
PJ Unterricht ist 3mal die Woche immer 15:30. Mir hat das von den Zeiten nicht so gepasst und ich hatte in meinem vorherigen Tertial ziemlich viel Unterricht weswegen ich da keine Lust drauf hatte. Kann man aber theoretisch natürlich immer hin.
Dienste am WE zb kann man nach Absprache auch mitmachen und der/die Diensthabende freut sich auch :) Dann sieht man ggf. auch mal die ein oder andere Rettungsstelle, wo man im normalen „Alltag“ eher weniger ist.
Kann die Visceralchirurgie am Behring also uneingeschränkt empfehlen! Sowohl für angehende Chirurg*innen als auch Leute, die nicht so Lust auf Chirurgie haben, weil das Team einfach super lieb und offen ist und man letztlich sehr frei ist, in dem was man anguckt/lernen will. Auch wenn sich natürlich alle umso mehr freuen, wenn man auch ein bisschen Interesse an der Chirurgie & OP zeigt! :)
Bin sehr froh, dass ich hier 8 Wochen sein durfte und nicht kürzer.
Bewerbung
Übers PJ Portal, war auch recht spät in der Buchungsphase noch was frei.