Das internistische Tertial in der Klinik in Dülmen war mein erstes, und es hat mir richtig gut gefallen!
Da ich eher chirurgisch interessiert bin, wollte ich ein recht kleines Krankenhaus mit guter Lehre für Innere, da ich keine Ahnung hatte.
Man konnte sich mit den anderen PJs sehr frei absprechen, wann man wohin rotieren wollte und wie lange man dort bleiben möchte. Es ist auch nicht negativ aufgefallen, wenn man einen Fachbereich geskippt hat, den man nicht so spannend findet (in meinem Fall Pneumologie). Ich war auf folgenden Stationen:
- Kardiologie -> Direkt eigene Patient:innen betreut (aber nur wenn man möchte, kein Druck), nettes Team, man konnte bei Arztbriefen unterstützen (auch nur freiwillig), Ansprechpartner:in immer da mit einem offenen Ohr, selbst kardiovertieren etc.
- Notaufnahme -> keine krassen Fälle, aber sehr selbstständiges Arbeiten, hilfsbereite Pflege, immer mal die Möglichkeit, sowas wie Abdomen Sono selbst zu machen
- Internistische Intensivstation -> auch wenig krasse Fälle, aber ich habe selbst ZVKs und Arterielle Zugänge gelegt, Punktionen assistiert und selbst unter Aufsicht durchgeführt, sehr ausführliche Visiten (ich fands gut, manche fanden es langweilig dort)
- Palliativstation -> wenig zu tun, aber es war mal interessant, so ein anderes Arbeiten kennenzulernen, alles sehr entspannt und lange Patient:innengespräche
- Neurologie -> 1 Woche hospitiert, die freuen sich immer (und machen generell sehr guten Unterricht!), jetzt kann ich wenigstens ne basic neurologische Untersuchung, fand ich sehr hilfreich für mich als Neuro-Idiotin
- Funktionsdiagnostik -> Punktionen, Sono-Dienst, Colo- und Gastroskopien gesehen und auch bisschen selbst mit dem Endoskop hantieren dürfen
- Mitfahrt beim Notarzt für ca. 3 Tage -> ich hatte tatsächlich 3 spannende Einsätze, aber da muss man sehr viel Glück haben :D
Insgesamt fand ich das Team durchweg nett, vom Assistenzarzt bis zum Chefarzt. Jederzeit konnte ich bei Fragen jemanden ansprechen und wurde gut angeleitet. Ich hatte Glück und war bei erfahreneren Ärzt:innen dabei, meine PJ-Kollegin war eher bei neuen Kolleg:innen dabei und durfte deshalb weniger selbst machen. Man musste ein wenig hinterher sein, bei spannenden Untersuchungen gerne fragen, ob man dabei sein kann.
Der Tag fing um 8:00 Uhr mit der Frühbesprechung an, dann ging man auf Station zur Visite, Blutentnahmen hat man kaum gemacht, da meistens ein BE-Dienst da war bzw. haben die Ärzt:innen es sonst oft selbst gemacht. Mittagessen war auch easy möglich, gratis und ganz lecker, danach Röntgen-Besprechung und danach hat man noch so ein bisschen rumgedödelt, wobei ich meistens irgendwann zwischen 14 und 15 Uhr gehen konnte.
Es gab fast jeden Tag irgendeinen Unterricht, der nur selten ausgefallen ist, und oft auch recht interessant war. Der PJ-Beauftragte in der Klinik ist super nett, und wenn man mal ein paar Tage fehlen muss, geht das auch durchaus unter der Hand, früher gehen sowieso ;) Einfach Bescheid sagen. Ansonsten kann man Dienste machen, ich hab einen "Nachtdienst" von 20:00 bis 23:00 Uhr in der Notaufnahme gemacht.
Außerdem habe ich eine gratis Unterkunft in so einer 2er-WG gestellt bekommen (früh drum kümmern!) und der Lohn wird nach Anwesenheitstagen berechnet und betrug meist so um die 500 €.