PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsmedizin Goettingen (7/2024 bis 10/2024)

Station(en)
6011, 6013, 6014, 1016
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für das Chirurgietertial in Göttingen soll man im Vorhinein die eigenen Präferenzen angeben, man kann entweder nur in einer Abteilung (HTG, ACH, UCH) bleiben oder 1x wechseln. In anderen Kohorten soll das berücksichtigt worden sein, in meiner Kohorte war die zuständige Sekretärin am 1. Tag nicht da und keiner der bei der Einführung anwesenden Oberärzt*innen war informiert, sodass adhoc verteilt wurde, was in der Mehrzahl der Fälle zwar funktioniert hat, aber nur nach sehr viel unangenehmem Schweigen, weil kaum jemand in die Allgemeinchirurgie wollte.
Mir war hauptsächlich wichtig nicht in die Unfallchirurgie zu kommen, deswegen habe ich mich für ein ganzes Tertial in der Allgemeinchirurgie entschieden, auch aufgrund positiver Vorerfahrungen im Blockpraktikum. Während meiner Zeit dort waren wir immer 3-4 PJler, während der ersten 2 Wochen waren wir dadurch quasi durchgehend beschäftigt, 3 von uns waren den ganzen Tag im OP, eine*r nahm auf allen Stationen Blut ab (insg. rund 20 BE). Für den Rest meines Tertials wren allerdings Semesterferien, sodass durchgängig 3-4 Blockpraktikanten da waren, sodass wir uns die Arbeit sehr gut untereinander aufteilen konnten. Man musste nicht in den OP wenn man nicht wollte, auf Station saß man nicht nur nutzlos rum, Stress kam aber keinesfalls auf und es gab reichlich Gelegenheit, in die Poliklinik zu gehen und beim Sono zuzuschauen und je nach Ärzt*in mitzumachen oder in einer Sprechstunde zuzuhören.
Der Tag beginnt um 7.15 (montags um 7.00) mit einer sehr kurzen Visite, um 7.45 (bzw. 7.30) findet die abteilungsinterne Fürhbesprechung statt, in der aus dem Nachtdiesnt berichtet und das OP-Programm vorgelesen wird. Direkt im Anschluss haben wir uns immer zusammengesetzt und uns auf die OPs verteilt.
Im OP hält man hauptsächlich Haken, die Operatuer*innen sind bis auf wenige Außnahmen freundlich, fragen werden immer beantwortet, darüberhinaus hängt es sehr von der Operateur*in ab, ob man etwas gefragt wird/beigebracht bekommt. Auf Nachfrage ist je nach OP auch Nähen/Klammern möglich.
Auf Station ist man für Blutentnahmen, Zugänge, Aufnahmen und Rehaanträge zuständig (man darf die 30 Euro selbst behalten), manchmal zieht man auch Drainagen (nach Anleitung), Briefe schreiben ist optional, viel von sonst üblichen Aufgaben für PJler wie das Anmelden von Untersuchungen oder das Hinterhertelefonieren nach Befunden wird auf den Stationen 6011, 6013 und 6014 von Casemanager*innen abgefangen, wenn man sich mit denen gut stellt kann man sich das Leben sehr erleichtern. Insgesamt überarbeitet man sich hier eher nicht, die Ärzt*innen sind bis auf wenige Ausnahmen freundlich und bemühen sich, einem nicht nur Deppenarbeit aufzuladen, sind aber alle chronisch Überarbeitet, viel Aufmerksamkeit und Lehre bekommt man daher auch nicht, hier ist einiges an Eigeninitiative und Selbstorganisation gefragt. Der Tag endet meist zwischen 14 und 16.00.
An PJ-Unterricht findet 2x wöchentlich eine Fortbildung für alle Chirurgie PJler statt (quasi wie ein klassisches Uni-Seminar), Dienstag Nachmittag ist von 15.30-16.45 die verpflichtende klinische arzneimittelkonferenz (KAK) für alle PJler an der UMG, die ist von Woche zu Woche sehr verschieden lehrreich bzw auch gerne mal sterbenslangweilig. In der Allgemeinchirurgie findet zusätzlich Mittwoch um 14.00 noch ein eigener PJ-Unterricht statt, da konnten wir uns eigentlich immer aussuchen, welches Thema wir mit der jeweilg zuständigen Oberärzt*in besprechen wollten, in gut der Hälfte der Fälle fiel der Pj-Unterricht aber aus.
Man kann bei den nachtdiensten mitmachen (man bleibt nach der regulären Arbeitszeit, mir wurde ab 22 Uhr freigestellt nach hause zu gehen, dafür hat man dann den Folgetag frei), da passieren öfter auch mal spannendere Dinge und man darf mehr machen als während der regulären Arbeitszeit.
Mann kann 2 Wochen in eine fremde Abteilung rotieren (formal wird das nur für Radiologie und Anästhesie angeboten), man muss das zwar selber organisieren, insbesondere in der Anästhesie hat das aber sehr gut geklappt.
Insgesamt kann ich ein Tertial in der Allgemeinchirurgie in Göttingen mit Einschränkungen empfehlen. Gerade in den Smesterferien war es nach meinem Eindruck die beste der 3 verfügbaren Abteilungen, weil sich die Arbeit nicht nur auf die PJler verteilt und man sich andererseits nicht komplett auf den Füßen steht und sich nur langweilt, wie z.T. in HTG oder UCH. Die Ärzt*innen sind fast alle freundlich und man wird nicht ausschließlich ausgenutzt, viel Lehre bekommt man insbesondere ohne Eigeninitiative aber nicht. Für mich hat es besonders gut funktioniert, mir ein paar Ärzt*innen zu suchen, mit denen ich besonders gut klarkam und mich an die dranzuhängen, sprich mich in deren OPs einzuteilen, ins Sono zu gehen wenn die da waren oder Dienst mitzumachen wenn sie Dienst hatten. So konnte ich trotz absolutem Desinteresse an Chirurgie trotzdem etwas aus dem Tertial fürs M3 mitnehmen.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
550

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
5
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.67