PJ-Tertial Notfallmedizin in CHU Felix Guyon (9/2024 bis 11/2024)

Station(en)
Notaufnahme, Ambulanz, Notarztfahrzeug
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Ich habe mein Innere Tertial in der Notaufnahme des CHU Bellepierre in St Denis, Reunion gemacht.
Wir haben immer morgens um 8 mit der Frühbesprechung angefangen. Dann konnten wir uns aufteilen auf die normale Notaufnahme, die eher ambulanten Fälle, die kurzen stationären Aufenthalte und den Schockraum. Manchmal durften wir auch auf Einsätze mitfahren. Die Aufgaben der Studis waren hauptsächlich Anamnese, und Untersuchung. Danach hat man mit den Assistenten (Internes) die Fälle besprochen und Untersuchungen angemeldet. Ich habe verschiedene kleinere Aufgaben erledigt wie Gipse anlegen, evt mal EKG schreiben, Nähen, Sono, was so anfiel. In Frankreich ist Notfallmedizin ein eigener Facharzt und deswegen sieht man dort wirklich aus allen Fachrichtungen was.
Leider sind die Externes (also die Studis) im Krankenhaus noch nicht so gut integriert, weil es die Medizinische Fakultät auf La Reunion erst seit ca 5 Jahren gibt. Das hat dazu geführt, dass unsere Rolle manchmal nicht ganz klar war, auch bezüglich der Anwesenheitszeit. So war ich oft auch bis 17:30 in der Klinik, und das wurde als "früh nach Hause gehen" aufgefasst. Wenn man sich angestellt hat, konnte man aber manchmal auch schon früher heim.
Mittags hatten wir immer genug Zeit ausgiebig in der Mensa zu essen. Entgegen der ersten Mail, war das Essen für die Externes gratis. Es gab oft Reis mit Gemüse oder Fleischbeilage und dazu Jogurt, Brot und Obst.

Sprachlich sollte man sich schon einigermaßen sicher in Französisch fühlen, weil die wenigstens wirklich Englisch sprechen. Die Patienten sprechen dann zum Teil auch noch Kreol, was das Ganze dann wirklich sehr schwer macht. Ich hab aber auch von deutsche PJs gehört, die nicht so sicher waren und auch gut zurecht kamen.

Freizeitmäßig ist La Reunion wirklich ein Traum! Die Insel ist extrem vielseitig. An der Westküste gibt es wunderschöne Strände mit Palmen und klarem Wasser, im Süden den aktiven Vulkan und im Osten erinnert die Insel eher an einen Dschungel. Von Wandern bis Surfen findet man hier immer was. Vor allem die Wanderungen zum Sonnenaufgang kann ich sehr empfehlen.
St Denis an sich ist weniger touristisch, hat aber alles was man braucht; französische Supermärkte, Bekleidungsgeschäfte, Decathlon, ein Bar-Viertel hinter der Kathedrale, wo am Wochenende immer viel los ist. Einen direkten Strand gibt es aber hier nicht, dafür muss man mit Bus oder Auto ca. 30 min die Küste runter. (In St Pierre gäbe es den, dort gibt es auch eine Uni-Klinik)
Bewerbung
Ich habe mich etwas mehr als ein Jahr im Voraus über die Webseite der Uniklinik Reunion beworben. Es gibt relativ strenge Fristen, bis wann man sich bewerben muss, aber meistens geht es dann zumindest für das 3. Tertial noch gut auf.
https://www.chu-reunion.fr/je-suis-etudiant-stagiaire/
Die PJler sind übrigens étudiant de 2ème cycle (des etudes médicales) (hatte mich damals verwirrt)
Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr mich auch gern über das Kontaktformular erreichen :)
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2