Rahmenbedingungen:
- 800€ Gehalt, 200€ Kosten für das Apartment, Essenskosten je nach eigenem Bedarf. Die Wohnungen sind direkt an der Klinik, man hat also einen Arbeitsweg von ca. 2 Minuten. Die Wohnungen haben alle eine eigene kleine Küchenzeile und ein Bad mit eigener Dusche, einen Schreibtisch, Kleiderschrank und ein Bett. Die Unterbringung ist im Vergleich zu vielen Kliniken sehr schön! Man kann sich dort wohlfühlen. Klinik- Essen ist lecker. Freizeitwert von Aalen ist aber definitiv gering, man kann da einfach kaum was wirklich unternehmen.
- Arbeitsbeginn ist meistens 7:40 Uhr, auf der Intensivstation 7:10 Uhr
- Ende war meistens um 16 Uhr, oft auch erst 16:30 Uhr. Früher gehen ist, wenn man was vor hat oder muss, nie ein Problem. Sonst eher nicht üblich.
- Man rotiert alle 4 Wochen, die Rotationen sind: Gastro, Kardio, ZNA und Intensivstation/andere Wunschrotation.
Das Tertial war sehr gut organisiert und wir hatten vom ersten Tag an einen festen Rotationsplan. Die Stimmung ist gut. Auch für klassische PJ-Aufgaben wie PVKs oder BEs bekam man meist ein Danke zu hören. Man muss aber schon oft forcieren, wenn man etwas machen möchte, was über diesen Bereich hinausgeht. Insbesondere in der Kardio ist der Lernzuwachs damit leider am geringsten. Im Wesentlichen bleibt Innere halt nunmal Innere und als PJler ist das super langweilig auf längere Sicht.
Auf Station darf man immer mit zur Visite, wenn man will und es wurde nicht erwartet, dass man in der Zeit andere Aufgaben erledigt.
ABSOLUTER PLUSPUNKT: Es gibt einen Blutabnahmedienst! Der ist zwar auch mal krank, oder überlastet, aber meistens hat man als PJler nicht mehr als 4 Blutabnahmen am Tag gemacht.
Mittagspause war immer möglich und auch die Ärzte haben eigentlich immer eine Mittagspause gemacht.
Man konnte auch ins Herzkatheterlabor oder in die Endoskopie gehen und dort zuschauen. Manchmal wurde von der Endoskopie auch auf dem PJ-Telefon angerufen, um interessante Befunde zu zeigen. Viel selbst machen ist hier nur auf Nachfrage möglich. Punktionen von Aszites bis Arterie ZVK sind vereinzelt möglich, aber eben nur mit Nachdruck.
Auf der ZNA kann man sehr viel Anamnese und körperliche Untersuchung üben und sich Verdachtsdiagnosen überlegen. Final ist es dann aber so, dass man kaum Therapievorschläge einbringt, sodass hier 4 Woche völlig ausreichend sind. Für das Examen war das trotzdem die hilfreichste Zeit. Man sollte aber hart im Nehmen sein, die Laune der Ärzte ist hier manchmal relativ nervend. Wie überall halt, gibt es hier nette und aber auch Kollegen, die gestresst und damit unfreundlich zu PJlern sind, oder denken man ist dumm.
Intensiv ist lehrreich, aber auch stressig, weil man einfach nix kann… Man macht oft körperliche Untersuchung und BKs, mehr ist nur möglich, wenn man sich sehr engagiert.
Ein Probeexamen wurde durchgeführt.
Spät und Nachtdienst ist ebenfalls möglich.
Der PJ Unterricht ist leider öfters ausgefallen (vor allem Neuro) und manchmal waren die Dozenten offensichtlich nicht vorbereitet. Sonst war er aber in Ordnung, jedoch meist eben nicht high quality.
Es wurde zwar tatsächlich mehrfach davon gesprochen, dass man mal einen Patienten oder ein Zimmer alleine mache soll, im Endeffekt hat aber dann doch der Arzt alles selbst gemacht und das mehr oder weniger mit den Pjlern besprochen. Briefe schreiben ist nach Gusto möglich, in der Regel jedoch nicht in der Kardio, da ist man mit Viggos, Furo spritzen und Hol- und Bringdiensten genug beschäftigt.
Fazit: Trotz aller Kritik war das Tertial in Aalen in der Inneren das Beste! Ich würde es wieder dort machen. Am meisten überzeugen Unterbringung und Teamspirit, auch unter Pjlern! Am meisten störend ist einfach die elendige Basisarbeit ohne großen Wissenszuwachs. Das ist aber leider Innere-typisch und Aalen ist damit im Vergleich zu allen anderen trotzdem noch das Beste.