1. Rotation: Gastroenterologie
Ich habe in meiner ersten 8-Wochen-Rotation in der Inneren Medizin nach 2 Wochen die Abteilung gewechselt, sodass ich dann insgesamt 6 Wochen in der Gastroenterologie auf Station 15b war. Zu Beginn meiner Zeit gab es aufgrund von Krankheitsfällen viel Wechsel unter den Stationsärzten, was allerdings gegen Ende meiner sechs Wochen auf Station stabiler wurde. Trotz dieser Umstände war die Arbeitsatmosphäre durchweg sehr angenehm. Alle Teammitglieder, sowohl die Assistenzärzte als auch die Oberärztin und die Pflegekräfte, waren stets überaus freundlich und hilfsbereit.
Ein besonderer Vorteil dieser Rotation war die enge Anbindung an die A-STAR-Station auf der 15a, die sich direkt nebenan befindet. Auch wenn ich nicht selbst auf dieser Station war, wurden mir die gleichen Möglichkeit geboten. Es wurde mir ein breites Spektrum an Lehrmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und das Team war stets bemüht, meine Fragen zu beantworten und mich aktiv in die täglichen Abläufe einzubeziehen.
Arbeitsalltag
Der Arbeitstag begann um 8:00 Uhr, nach der Stationsbesprechung ging es direkt zur Visite. Diese durfte man von Beginn an selbstständig dokumentieren. Im Anschluss an die Visite war ich für die Entlassungen, Neuaufnahmen, das Verfassen von Entlassbriefen, die Anmeldung von Patienten sowie Aufklärungen zuständig. Diese Aufgaben durfte ich schnell eigenverantwortlich durchführen. Es gab einen Blutentnahmedienst, sodass ich nur selten bei Blutentnahmen oder dem Legen von PVKs assistieren musste.
Einarbeitung und eigenständige Aufgaben
In meiner ersten Woche auf Station konnte ich mir einen guten Überblick über die Abläufe verschaffen. Ich nahm alle Neuaufnahmen vor und unterstützte die Assistenzärzte bei ihren Aufgaben. Dies gab mir einen ersten Eindruck von den täglichen Aufgaben und half mir, die Struktur auf der Station besser zu verstehen.
Nach der ersten Woche wurden die Zimmer zwischen mir und den beiden anderen Ärztinnen aufgeteilt, sodass jeder für seinen Bereich verantwortlich war. Ich kümmerte mich ausschließlich um meine Patienten und führte alle dazugehörigen Aufgaben wie die Aufnahmen und Dokumentationen selbstständig durch. In der Besprechung mit der Oberärztin stellte jeder seine Patienten vor und diskutierte sie im Detail. Diese eigenständige Verantwortung hat mir besonders viel Freude bereitet, da ich dadurch gelernt habe, Prioritäten zu setzen, Entscheidungen selbst zu treffen und mich besser in der ärztlichen Rolle zu organisieren.
Gegen 14:00 Uhr war jeden Tag Mittagsbesprechung, in der die Neuaufnahmen besprochen wurden. Am Nachmittag kümmert man sich dann um die ToDos, die noch liegengeblieben waren. Meistens geht man zwischen 16:00 und 17:00 Uhr nach Hause.
Lehre:
Mehrmals pro Woche wurden Fortbildungen, Seminare und Lehrvisiten angeboten, die größtenteils freiwillig waren, für PJler der Gastroenterologie jedoch teilweise verpflichtend. Ich fand das Fortbildungsangebot insgesamt sehr gut. Allerdings war es, wie es auf meiner Station oft der Fall war, im Klinikalltag nicht immer einfach, diese Termine zeitlich einzuplanen. Trotzdem würde ich die Fortbildungsangebote als großen Pluspunkt der Rotation werten und empfehlen, diese wahrzunehmen. Da ich mich im letzten Tertial meines PJ befand, waren die Seminare eine willkommene Wiederholung vor dem Examen.
Fazit
Ich kann eine Rotation auf der Station 15b der Gastroenterologie nur empfehlen. Auch wenn ich nicht in die Innere Medizin gehen möchte, hat mir diese Zeit sehr viel gebracht. Die Rotation war nicht nur extrem lehrreich, sondern hat mir auch große Freude bereitet. Besonders gefiel mir die selbstständige Übernahme von Verantwortung. Ich konnte viel lernen und wertvolle Einblicke in die Arbeitsweise einer inneren Abteilung gewinnen. Die Zusammenarbeit im Team und der unterstützende Umgang mit den Patienten waren sehr bereichernd und haben diese Rotation für mich zu einer sehr positiven Erfahrung gemacht.