PJ-Tertial Innere in Klinikum Traunstein (9/2024 bis 12/2024)

Station(en)
Kardio 1/6, Notaufnahme, Diabetologie, Gastro 1/1, Palliativstation
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar

Das Innere-PJ in Traunstein kann ich wirklich zu 100% weiterempfehlen. Organisatorisch läuft bereits im Voraus alles 1a, man bekommt ein paar Wochen vor Start des Tertials eine Mail des PJ-verantwortlichen Oberarztes Matthias Volz. Daraufhin kann man Rotationswünsche angeben. Kardiologie, Gastroenterologie, Nephrologie und Onkologie stehen zur Auswahl. Zwei große Rotationen sind vorgesehen, zusätzlich kann man in die zentrale Notaufnahme, die Diabetologie und auf die Palliativstation rotieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, beim NEF mitzufahren.

Kardiologie: Station 1/6 ist die kardiologische Normalstation. Hier bekommt man die Bandbreite kardiologischer sowie pneumologischer Erkrankungen von STEMI und kardialer Dekompensation bis hin zu COPD-Exazerbationen mit. Die Assistenzärztinnen zu meiner Zeit waren super lieb, ich hab habe mich sehr willkommen gefühlt. Ich durfte eigene Patienten betreuen, hab gelernt, internistische Briefe zu schreiben und durfte zum Ende hin die Visite unter Supervision komplett alleine machen. Ich habe hier richtig viel gelernt.

Zentrale Notaufnahme: Insgesamt ist man hier für 2 Wochen eingeteilt. Wer Eigeninitiative mitbringt, kann schnell viel selbst machen: Anamnese, KU, Sono und Behandlungsprozedere festlegen. Es gab allerdings auch des Öfteren mal Leerlauf für PJler, ganz abhängig davon, wer ärztlicherseits Dienst hatte. Dann musste man sich sehr aktiv eine Aufgabe suchen.
CAVE: Der pflegerische Leiter der Notaufnahme ist sehr unfreundlich (und teilweise unfair) zu PJlern. Er hat ein paar PJlern sogar angedroht, PJler in der Notaufnahme zu verbieten. Die typischen Dinge wie „namentlich vorstellen“ etc. bringen hier leider nichts, denn da muss man mit Antworten wie „Ist mir egal, merke mir eure Namen sowieso nicht“ rechnen. Super schade, dass es immer noch solche Attitüden gibt. Bis auf diese Ausnahme ist die Pflege in Traunstein aber wirklich sehr lieb.

Diabetologie: Die Woche in der Diabetologie war definitiv mein Highlight. Man ist eine Woche den Diabetologinnen zugeteilt, welche Konsile im ganzen Haus bearbeiten. Hier wird richtig viel Wert auf Lehre gelegt, es gibt ein eigens ausgearbeitetes Curriculum. Man lernt, Insulinpläne zu schreiben, Korrekturschemata anzupassen und wird auf anstehende Dienste in der Assistenzzeit super vorbereitet.

Gastroenterologie: Ich war auf der Station 1/1 eingeteilt, das ist die Kurzliegerstation, dementsprechend ist der Alltag etwas anders als zum „klassischen“ Stationsalltag. Die Patienten kommen elektiv zur diagnostischen Abklärung, d.h. sie sind meistens nur 1-2 Nächte da. Vor allem ÖGDs, Koloskopien und Organ- und Aszitespunktionen laufen hier etliche. Die Visite ist eher kurz, danach müssen jeden Tag sehr viele Briefe geschrieben werden, da die Anzahl der Entlassungen natürlich immer hoch ist. Eigene Patienten habe ich hier auch betreut. Es blieb aber immer noch genug Zeit nach der Visite, in der Endoskopie oder Sonografie vorbeizuschauen. Vor allem im Sono durfte ich häufig Patienten vorschallen, danach habe ich sie mit dem Arzt durchgesprochen. Außerdem konnte ich hier Aszitespunktionen unter Anleitung durchführen. Ich habe also auch hier sehr viel gelernt.
Nachmittags steht auf der 1/1 die Aufklärungssprechstunde an. Patienten, die in der nächsten Woche stationär kommen, werden für ihre geplanten Untersuchungen aufgeklärt. Während ich anfangs noch zugeschaut habe, durfte ich die Sprechstunde im Verlauf selbstständig unter Supervision durchführen. Gerade Aufklärungen kann man hier super üben. Insgesamt war das Team der Gastroenterologie auch super nett, ich habe mich auch hier voll integriert und willkommen gefühlt.

Palliativstation: Eine Woche lang kann man einen Einblick in die Arbeit der Palliativmedizin gewinnen. Die beiden Ärztinnen sind super nett und erklären sehr viel. Als PJler darf man die Aufnahmen machen, die gehen meist deutlich länger als Aufnahmen in anderen Fachbereichen, da die Anamnese viel detaillierter ist. Ich fand es sehr spannend, einen Einblick in ein doch ganz anderes ärztliches Handeln zu gewinnen, das vor allem durch wesentlich mehr Zeit für die Patienten geprägt ist. Außerdem kann man einen Tag das SAPV-Team auf Hausbesuche begleiten.

PJ-Unterricht: Defintiv eine Stärke des PJs in Traunstein. Über die Woche verteilt werden jeden Tag aus verschiedenen Fachrichtungen (Anästhesie, Gyn, Päd, Radio, Innere, Chirurgie und Neuro) Fortbildungen angeboten, zu denen man hingehen kann, jedoch nicht muss. Ich glaube insgesamt ist der PJ-Unterricht in meinen ganzen 4 Monaten nur 2x ausgefallen. Die Qualität ist bis auf wenige Ausnahmen sehr gut, die meisten haben richtig Lust auf Lehre. Vor allem den Unterricht in der Päd kann ich sehr empfehlen, da es zum einen immer ein Bedside-Teaching ist und zum anderen der Fokus auf einer guten M3-Vorbereitung liegt.

Das Drumherum: Wir haben noch in Eisenärzt gewohnt, nach uns werden die PJler aber ausnahmslos im neuen Wohnheim in Ruhpolding untergebracht sein. Ein Auto macht Vieles einfacher, sowohl von Eisenärzt als auch von Ruhpolding fährt jedoch auch der Zug. Im Sommer ist die Strecke nach Traunstein auch mit dem Fahrrad zu bewältigen.

Es hat sich schnell eine tolle Gemeinschaft entwickelt. Unter der Woche haben wir oft zusammen gekocht und Spiele- und Filmabende veranstaltet. Außerdem kommt man mit dem Wellpass kostenlos in Ruhpolding in die Therme/Sauna und ins Fitnessstudio (wir waren im Sport- und Therapiezentrum in Traunstein).
Am Wochenende bieten die Berge nahezu grenzenlose Möglichkeiten für Wanderungen und Radtouren sowie Rodeln und Skifahren im Winter.

All in all war das ein PJ-Tertial wie es im Buche steht: In der Klinik mit hohem Maß an zugetrauter Verantwortung und dem Erlernen ärztlicher Handlungskompetenz unter Supervision, außerhalb der Klinik mit tollen Freizeitmöglichkeiten innerhalb einer immer mehr zusammenwachsenden „PJ-Familie.“
Bewerbung
mit viel Glück über das PJ-Portal 🍀
Die Plätze sind schnell weg, jedoch empfiehlt es sich, immer mal wieder reinzuschauen!
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Nahtkurs
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07