PJ-Tertial Innere in Spital Linth (9/2024 bis 12/2024)
Station(en)
Geriatrie, IMC, Allgemeininternistische Station, Privatstation, ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Marburg
Kommentar
Vorab: das Spital Linth liegt in einem kleinen Dorf namens Uznach, man könnte sagen es ist ein Wald- und Wiesenspital. Das Spital hat keine Intensivstation, keinen Herzkatheter und auch zB. keine Neurologie. Das bedeutet, dass große schwere Notfälle meistens nicht in diesem Spital landen und wenn sie das tun, dass sie direkt mit dem Helikopter in das nächstgrößere Spital geflogen werden. Das Haus ist sehr klein und familiär, die verschiedenen Fachabteilungen kennen sich untereinander und es herrscht eine super angenehme Atmosphäre!
Allgemein: Das Innere Tertial war tiptop! Man konnte sehr viele eigenständig arbeiten, die Betreuung ist wirklich sehr gut, auch die Orga war super! Jeder PJler hat ein eigenes Telefon, mit einem Badge Zugriff auf jegliche Räume und PCs!
Man rotiert zwischen verschiedenen allgemeininternistischen Stationen, IMC, der Geriatrie und der Notaufnahme. Am wichtigsten und neben der ZNA am lehrreichsten sind die Visiten am Morgen! Da geht man immer als Unterassistent mit und macht im nachhinein die Visiteneinträge. Diese Visiten gehen meistens ungefähr 2 Stunden oder länger! Ansonsten macht man auch einige Untersuchungen so wie Sonos oder Monofilament Tests etc.! Man hat jeden Tag einen Assistenten an seiner Seite und kann wirklich viel lernen und selbständig durchführen. Viggos legen und Blut abnehmen gehört dort übrigens zum Aufgabenbereich der Pflege! Es gibt mehrmals in der Woche Fortbildungen für alle so wie einzelne Fortbildungen nur für Unterassistenten, sowie Röntgenrapporte 1x/ Woche.
Auch in der ZNA darf man selbständig Patienten betreuen von der körperlichen Untersuchung bis zur Röntgenanmeldung, Medikamentenverordnung und Verlegung auf Station. Das war wirklich sehr cool! Alles wurde natürlich immer mit einem Oberarzt rückgesprochen!
Man wurde super in das Team integriert, bei allem mit einbezogen und wertgeschätzt. Auch die Kommunikation mit der Pflege war wirklich angenehm!
Mittags ist man immer mit den Assistenten essen gegangen, die Mensa dort war ein Traum im Vergleich zu denen bei uns in Deutschland! Für das Essen musste man zahlen aber hatte eine großzügige Vergünstigung. Außerdem muss man dort Bereitschaftsdienste (Pickett) absolvieren, die man sich unter allen Unterassistenten aufteilt, also auch denen die in der Chirurgie sind oder zB. in der Gynäkologie. In der Woche gehen diese Dienste von 17:00- 7:00, am Wochenende von 7:00- 7:00. Diese Dienste werden zusätzlich bezahlt, egal ob man angerufen wird oder nicht. In der Woche: 50CHF, am Wochenende 100CHF. Die Anruffrequenz hielt sich in meiner Zeit sehr im Rahmen. Man wird gelegentlich für eine Sectio angerufen oder für orthopädische Operationen zu denen man als internistischer Unterassistent dann trotzdem hingehen muss. Aber insgesamt völlig in Ordnung, wir haben dann meistens 4-6 Dienste im Monat gemacht.
Ansonsten ist Uznach nicht weit weg von Zürich und den Bergen, sodass man an den Wochenenden eine große Auswahl an Aktivitäten hat. Zusätzlich hat man 2 Studientage pro Monat, die man sich frei verplanen kann, wenn es ansonsten genug Unterassistenten an dem Tag sind. Bei uns hieß es immer, dass die Geriatrie und die Notaufnahme abgedeckt sein müssen. Max. 2 Unterassistenten durften an einem Tag fehlen, bei insgesamt 4 Unterassistenten. Man bekommt ein Wohnheimzimmer gestellt, teilweise ohne Bad und Dusche für 300CHF oder ein Studio mit eigenem Bad, Dusche und kleiner Küchenzeile für 400CHF. Beides für den Zeitraum den man da ist vollkommen in Ordnung!
Alles in einem ein sehr gelungenes Tertial! Man konnte viel lernen, vor allem die körperliche Untersuchung und die Aufnahme von Patienten nochmal verinnerlichen und das Team sowie die Betreuung waren ein großer Pluspunkt! Würde ich komplett weiterempfehlen und genauso nochmal belegen! :)