PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Limmattal (11/2023 bis 3/2024)
Station(en)
Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Das chirurgische Team im Limmi ist insgesamt sehr nett. Der Eintrittstag war im Großen und Ganzen ordentlich organisiert. Telefon und Zugangsdaten waren vorbereitet, es wurde direkt auch ein Foto für den Badge angefertigt. Ein ausführlicher Eintrittstag findet aber nur am ersten Werktag jeden Monats statt. Für uns ging es nach einer kurzen Führung durch das Haus (inkl. OPS) direkt auf Station.
Tätigkeiten auf Station:
Man ist in der Regel beauftragt, Verlaufseinträge bei Visite mit AA/OA/CA zu schreiben, Austrittsberichte vorzubereiten, Rezepte zu erstellen, Verordnungen für Physio/Spitex zu erstellen und wenn man schon etwas Erfahrung gesammelt hat, bekommt man auch eigene Patienten zum Betreuen und Vorstellen zugeordnet.
Tätigkeiten im OPS:
1-2 UA sind jede Woche dem OPS zugeteilt und werden in den OPS-Plan eingeteilt. UAs werden als 2. Assistenz vor allem bei offenen Eingriffen oder komplexeren laparoskopischen Eingriffen eingesetzt. Außerdem werden UAs als 1. Assistenz in der Hand- und Gefäßchirurgie eingesetzt. Ggf. wird man als VIS UA auch in der Ortho und Traumatologie für Hüftprothesen etc. gebraucht. Hauptaufgabe ist hierbei das Haken halten. Mit zunehmender Erfahrung darf man regelmäßig die Hautnaht machen. Wenn man im OPS nicht gebraucht wird, wird man gebeten auf Station auszuhelfen. Ebenso kann es vorkommen dass man im OPS aushelfen muss wenn man auf Station eingeteilt ist.
Tätigkeiten in der Notaufnahme:
Anamnese erheben und körperliche Untersuchung, anschließend auch dokumentieren ist die Hauptaufgabe in der Notaufnahme. Mit Glück darf man auch hier eigene Patienten betreuen. Je nach Patientenaufkommen muss man sich auch mal selbst beschäftigen können (Paper lesen für die Diss o.ä.).
Tätigkeiten in der Sprechstunde:
Jeder bekommt mind. 1 Woche in der man sich verschiedene Sprechstunden anschauen kann. Im Wundambi darf man viel selber mithelfen.
Pikettdienst:
Jeden Tag (egal ob Werktag, Wochenende, Feiertag) muss ein UA als Pikett zur Verfügung stehen. Man muss dann innerhalb von 30 min im Spital sein, wenn man gerufen wird. Ein Dienst wird mit 40 CHF vergütet. Werktags geht der Pikettdienst von 17-7 Uhr. Wochenends und Feiertags muss man als Pikett 24h zur Verfügung stehen. Ich habe pro Monat 4-6 Dienste gemacht. Falls es nur 2 UAs gibt müssen diese auch alle Tage besetzen und wechseln sich täglich ab. Wochenends wird man des Öfteren gerufen (meistens von den Orthopäden für Schenkelhals-Ops). Unter der Woche kommt es häufiger vor, dass man als Pikett länger bleibt, weil sich das OPS Programm nach hinten verschiebt.
Weiterbildung:
Es soll wöchentlich eine PJ Fortbildung durch den OA stattfinden. Das war bei uns aber nur unregelmäßig der Fall. Trotzdem gibt es jede Woche Fortbildungen die man besuchen kann und teilweise auch sollte (Montags Journal Club/Fortbildung Chirurgie, Dienstags Assi für Assi/M&M Konferenz). Auch ein Besuch des Gastro- und Tumorboards (Mittwoch und Donnerstag) ist empfehlenswert.
Wochenablauf:
Montags ist Frührapport (7:15) und anschließend Journal Club. Um 10 Uhr findet dann die Chefvisite statt. Um 15:30 Uhr ist Nachmittagsrapport (jeden Tag unter der Woche). Feierabend ist i.d.R. zwischen 16-17 Uhr. Es wird darauf geachtet, dass die UAs im Nachmittagsrapport anwesend sind. Wenn dem Chefarzt das mehrmals auffällt, dass kein UA anwesend ist, wird das auch angesprochen. Früher heimgeschickt wird man so gut wie nie. Es gibt keinen Studientag.
Dienstag bis Freitag ist der Frührapport um 7:10 Uhr. Grundsätzlich sollte man jeden Tag um 7 Uhr umgezogen auf Station sein.
Freitags nach dem Nachmittagsrapport ist Wochenendübergabe und anschließend Apéro (UAs ausdrücklich erwünscht!).
Gehalt:
933 CHF pro Monat + Pikettdienste (abzgl. Steuern)
Pikettdienste werden immer erst im darauffolgenden Monat im Gehalt angerechnet
Fazit:
Das Chirurgie-Tertial im Spital Limmattal hat mir persönlich gut gefallen. Man ist regelmäßig im OPS eingeteilt und fühlt sich so auch schnell ins Team integriert. Einige Assistenten sind auch sehr motiviert mit den UAs etwas Unterricht zu machen, was wir UAs immer dankbar angenommen haben. Man sieht ein breites Spektrum der Chirurgie und bekommt viel erklärt. Man steht immer steril am Tisch und ist eingeplant. Es gibt eine hohe Fluktuation seitens der Assistenzärzte. Außerdem erhielten wir einen Nahtkurs am Schweinefuß, welcher eine gute Basis für das Nähen im OPS war. Die Arbeit auf Station war mit der Zeit durchaus auch mal monoton. Ein Großteil der Eingriffe sind elektiv und man muss nur einen kurzen standardisierten Bericht erstellen. Auf dem Notfall sind oft sehr viele Assis und UAs von Chirurgie und Innere, sodass um die Mittagszeit oft die PCs knapp werden und man nicht mehr viel mitarbeiten kann. Es kann sich lohnen auch mal zur Spätschicht auf den Notfall zu gehen. Insgesamt hatte ich ein schönes und auch lehrreiches Tertial im Limmi und kann das Spital weiterempfehlen.