PJ-Tertial Chirurgie in DRK Kliniken Westend (7/2024 bis 11/2024)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich war insgesamt 6 Wochen auf der Allgemeinchirurgie, 4 Wochen auf der Unfallchirurgie und 2 Wochen in der Rettungsstelle (3. Tertial).

Allgemeinchirurgie: Der PJ-Verantwortliche Hr. S. ist wirklich extrem nett und zugewandt. Man kann ihn alles fragen und Kritik äußern. Die Assistenzärzt*innen waren zwar nett, sind uns jedoch mit den Blutentnahmen keinen Meter entgegen gekommen. Zum Teil musste ich alleine morgens 25 Blutentnahmen machen, sodass ich den ganzen Vormittag nur damit beschäftigt war. Am Nachmittag sollten wir Drainage ziehen und Verbände wechseln. Ich bin oft nach Hause gegangen und hatte das Gefühl garnichts gelernt zu haben. Im OP kann man allerdings in der Allgemeinchirurgie viel mitnehmen. Die Ärzt*innen sind sehr nett, erklären viel, man kann alles fragen und z.T. ein bisschen mitmachen. Auch die Sprechstunden (v.a. die Schilddrüsensprechstunde) war sehr lehrreich. Außerdem gibt es jeden Morgen eine Röntgenbesprechung, in der ein Radiologe die CT / MRT Bilder durchgeht und erklärt, was zu sehen ist (sehr hilfreich). Insgesamt also ein durchwachsenen Tertial. Ich würde mir wünschen, dass die PJ-Student*innen hauptsächlich zum Lernen von Inhalt und weniger als reine Arbeitskraft eingesetzt werden. Dafür ist das Gehalt einfach viel zu schlecht. But you know the drill. Wir haben wirklich viele Diskussionen geführt und uns immer wieder auf allen Ebenen beschwert. Es wäre glaube ich gut, wenn auch ihr nicht alles hinnehmt, sondern weiter auf euer Recht auf Lehre pocht. Fordert euch Fortbildungen und Besprechungen ein. Die Ärzt*innen vergessen anscheinend recht schnell, was in der PJ-Ordnung wirklich drin steht.

Unfallchirurgie: Über die Zeit in der Unfallchirurgie kann ich leider gar nichts gutes sagen. Die Assistenzärzt*innen rotieren immer, sodass immer 2 für eine Woche auf Station sind. Es gab durchaus Ausnahmen (R. N.; D.L; ), die sich extrem Mühe gegeben haben, allerdings waren die meisten nicht an Lehre interessiert, bzw. mit ihren eigenem Workload überfordert. Auch hier mussten wir oft den ganzen Vormittag Blut abnehmen und Verbände wechseln. Nachmittags sollten wir dann Reha-Anträge schreiben und Endoprothesen in eine Datenbank einpflegen (was eine absolute Frechheit ist). Die Fortbildungen sind bis auf 2-3 komplett ausgefallen. Ausschließlich D.L. (Spezialgebiet Handchirurgie :)) hat sich sehr um Fortbildungen bemüht. Falls er in eurem Tertial noch da ist, fragt ihn am besten. Ich glaube er freut sich Fortbildungen halten zu können. Die PJ-ler waren fest für mindestens 2 OP-Säle eingeplant. Auch wenn man gesundheitlich angeschlagen war (Infektion, chronische Schmerzen) wurde darauf wenig eingegangen. Ich würde dieses KH also niemanden mit gesundheitlichen Einschränkungen empfehlen. Bei uns hat es sich ganz gut ergeben, dass ein paar lieber auf Station und ein paar lieber in denOP gegangen sind.

Rettungsstelle: Die 2 Wochen in der Rettungsstelle waren auf jeden Fall das Highlight des Tertials. Hier hat man einen eigenen Computer und kann so viele Patient*innen, wie man möchte aufnehmen und betreuen. V.a. die Kolleg*innen aus der Allgemeinchirurgie waren sehr interessiert die Patient*innen im Anschluss zu besprechen und gemeinsam ein Therapieplan zu erstellen. Hier kann man Nähen üben, Frakturen untersuchen, Gipsen usw. Eine wirklich lehrreiche Zeit.
Auch hier wurde ich leider von den Unfallchirurgen in den OP gerufen. Als ich meinte, dass ich in der Rettungsstelle eingeteilt sei, hieß es, dass der Patient schon intubiert sei und ich jetzt kommen "müsse". So eine schlechte Organisation habe ich noch nirgendwo erlebt.

Trotz der vielen Kritik, möchte ich denen, die sich schon für dieses KH entschieden haben, sagen, dass man die Zeit zusammen schon durchsteht. Ich hatte extrem nette PJler um mich und wir haben meistens eine gute Lösung für alle gefunden. Die BEs sind auch nicht ganz so schlimm, wenn man sie zusammen macht. Nehmt euch auf jeden Fall Zeit für die Mittagspause und macht für das Gehalt keine Überstunden. Und bitte zitiert immer wieder die PJ-Ordnung und sagt "nein", wenn etwas nicht machen wollt oder nicht machen könnt. You got this <3
Bewerbung
Anmeldung über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.8