PJ-Tertial Gastroenterologie in Krankenanstalt Rudolfstiftung (11/2024 bis 1/2025)

Station(en)
10
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Hardfacts:
- Morgenbesprechung um 8 Uhr
- Visite ab ca. 9 Uhr etwa 2 Stunden, manchmal länger. Auf der Visite bekommt man die zu erledigenden Aufgaben (Entlassungsbriefe, Aufklärungen, Zuweisungen)
- danach Briefe schreiben und alles, was auf der Visite aufgetragen wurde. Zwischendurch Mittagessen (kostenlos).
- Dienstende um 14 Uhr, wenn es nichts mehr zu tun gibt (= alle Briefe geschrieben sind), kann man auch früher gehen. Oft sind wir länger geblieben, um die Briefe zuende zu bekommen, war allerdings nicht die Regel, aber keine Ausnahme.
- keine Dienste (auch nicht auf Wunsch)
- selten Aszitespunktion
- keine Ambulanz

Sowohl das ärztliche als auch das pflegerische Personal sind freundlich zugewandt, die Stimmung auf der Station ist harmonisch, auch wenn manchmal viel zu tun ist. Man kann hier ein stressfreies Tertial verbringen. Meine Hauptaufgabe bestand aus dem Schreiben von Entlassungsbriefen (ca. 3 pro Tag) und aus der Aufnahme von PatientInnen (2 bis 3 am Tag, manchmal gar keine), manchmal einen Venflon legen und arterielle Blutabnahme. Andere Aufgaben gab es eigentlich nicht.
Auf der Station fehlt das Bewusstsein, dass wir an erster Stelle Studierende sind und unsere Hauptaufgabe das Aneignen (oder Verbessern) von medizinischen Grundfertigkeiten und ggf. das Aneignen von fachlichem Wissen ist, und erst danach sind wir eine Art günstiger Personalmangelersatz. Als ich in der zweiten Woche darum gebeten habe, mir zu erklären, wie man einen Entlassungsbrief schreibt und was das überhaupt ist (es war mein allererstes Tertial), hat mich der Oberarzt erstaunt angeschaut und nur gemeint, dass wir das ja schon einmal durchgegangen seien, daraufhin wurde mir das Diktiergerät in die Hand gedrückt, da ich noch keinen Computerzugang hatte. Als ich im Turnusärztezimmer (wo auch KPJlerInnen sich aufhalten) Frau Dr. Flora Roither um Hilfe gebeten habe, wurde ich nur dumm angemault mit den Worten "Wenn du noch einmal fragst kann ich den Brief auch gleich selbst schreiben". Auch die Tatsache, dass keine Dienste möglich sind (das ist tatsächlich eine Erfahrung, die man im Rahmen seiner Ausbildung auf einer Inneren Station machen sollte), geht wohl z.T. darauf zurück, dass man eigentlich täglich für die ganzen Aufgaben am Vormittag gebraucht wird. Von meiner Universität werden Dienste gar als Pflichtaufgabe im Tertial gefordert, das heißt in diesem Sinne kommt die Abteilung dem Lehrauftrag nicht nach (es geht ums Prinzip – es hat niemanden gestört, dass wir keine Nachtdienste hatten, aber das illustriert gut, wie "nervige Arbeit durch Studierende erledigt bekommen" definitiv vor "eine Lehre leisten" stand). Symptomatisch dafür ist auch, dass Rotationen innerhalb der Abteilung (also z.B. auf die Ambulanz) nicht vorgesehen sind, auch nicht auf die Endoskopie (!) – man kann sich auf Nachfragen beides aber anschauen.
Sobald man aber eine Routine ausgearbeitet hat, sind die Aufgaben (= Briefe schreiben, PatientInnen aufnehmen) schnell zu bewältigen und der Alltag recht entspannt. Bis auf die obigen Erfahrungen hatte ich nie eine negative Erfahrung mit dem Personal.

Fazit: Sehr nettes Team mit alles in allem sehr netter Station, allerdings mit viel "Learning by Doing", nur ohne echtes Teaching oder Learning, sondern es ist nur ein Doing. Wer kein besonders großes Interesse an Innerer Medizin oder besonderen praktischen Tätigkeiten hat, wird hier sicher ein gutes Tertial erleben. Aber auch zukünftigen InternistInnen wird es hier nicht langweilig werden, da es recht viele gastroenterologische Krankheitsbilder gibt, anhand derer man sich Wissen aneignen kann. Ich habe hier keine schlechte Zeit verbracht.
Bewerbung
1. April im Vorjahr, da viele aber spontan absagen, kann man sicher auch am Freitag vor Tertialbeginn eine Stelle bekommen
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
800

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.4