Ich kann niemandem, dem seine Ausbildung wichtig ist, empfehlen, hier sein inneres PJ-Tertial zu absolvieren. Die meiste Zeit habe ich nur Blut abgenommen, Zugänge gelegt und Reha-Anträge gestellt. Das Haus hat kein eigenes Labor, sodass alle Laborabnahmen möglichst früh erledigt sein sollen, um die Ergebnisse rechtzeitig zu haben. Dadurch habe ich sehr oft die Visite verpasst. Für die Visite wurde mir als PJler auch nur sehr selten Bescheid gegeben. Wenn ich nach mehrmaligem Nachfragen dann doch mal einen Patienten übernehmen durfte, hat das auch wenig geholfen, da ich erst die Blutabnahmen erledigen sollte und bezüglich eigener Patienten dann doch oft nicht mehr informiert wurde, wenn bei diesem Visite ist, unter anderem dadurch, dass die Ärzte sehr oft gewechselt haben. Gerade auf Station Josef, der gastroentrologischen Normalstation, waren die Assistenzärzte zudem so dünn besetzt, dass sie teilweise gar nicht die Zeit hatten, mich einzubinden oder mir irgendwas zu erklären und einfach nur froh waren, wenn ich die Blutentnahmen erledigt habe, was als alleiniger PJler dort sehr viele sind. Durch die verpasste Visite hatte ich dann keinen Überblick über die Krankheitsbilder der PatientInnen und da ich auch keinen eigenen PC hatte, auch wenig Möglichkeit, mich nach erledigter Blutabnahmen selbst einzulesen. Die einzigen Wochen, in denen ich etwas gelernt habe, war die Außenrotation eine Woche auf die Intensivstation und eine Woche auf die Notaufnahme, in dieser Zeit habe ich mehr gelernt als ansonsten im ganzen PJ-Tertial dort. Hier wurde sich auch mehr Zeit genommen, mir sachen zu erklären und mich einzubinden. Ich finde es sehr schade, dass dies nur für jeweils eine Woche möglich ist, da ansonsten die PJler sehr stark für die Blutabnahmen auf den Stationen eingeplant sind.
Die Assistenzärzte sind zum Glück aber alle echt nett, das macht es deutlich erträglicher, durch deren hohes Arbeitspensum können sie leider auch nicht viel an unseren langweiligen Aufgaben ändern.
Die wöchentlichen PJ Fortbildungen in der Neurologie und Radiologie waren dafür sehr spannend und jeweils mein Wochenhighlight, da ich dort wirklich das Gefühl hatte, etwas zu lernen. Eigentlich gab es auch einmal die Woche einen Sonographiekurs beim Chefarzt der Gastroentorologie, dieser hat nicht jede Woche stattgefunden, aber war dennoch sehr hilfreich und in den anderen Wochen haben wir uns in dieser Zeit gegenseitig geschallt.
Mittagessen war immerhin jeden Tag möglich, auch wenn ich mich dafür manchmal durchsetzen musste und sagen, dass ich die restlichen Blutabnahmen nach dem Mittagessen erledigen kann. Das Essen ist leider trotz Mitarbeiterrabatt recht teuer. Insgesamt kann ich das the also nur als Blutabnahmetraining empfehlen und nicht als Lehrmöglichkeit.
Bewerbung
Da ich selbst in köln studiere, lief die Bewerbung über das interne Portal der Universität zu köln.