Die Kardio-/Thoraxchirurgie ist ein gemeinsames Department. Wir waren z.T. mit 7 Studierenden gleichzeitig in dem Department eingeteilt, was zu viel für das doch recht kleine Team war. Auf Grund von fehlendem Pflegepersonal war zu der Zeit immer nur ein OP-Saal in Betrieb, was das Problem zusätzlich aggraviert hat.
Insgesamt lässt sich sagen: Das Personal hat keine Lust auf Studierende, die eigentlich lieber am Strand liegen möchten. Uns wurde sehr schnell offen gesagt, dass Menschen, die kein wirkliches Interesse haben, lieber gleich Zuhause bleiben sollen. Diese rennomierten Abteilung ist das richtige für Studis, die den Fokus auf die medizinischen Erfahrungen legen. Wer Lust hat, viel zu lernen & Zeit zu investieren, wird dafür auch belohnt (z.B. durch mit am Tisch stehen bei spannenden OPs).
Wir durften uns jeden Tag recht selbstständig unter den Studierenden absprechen, wer die Arbeit auf Station übernimmt (was oft jedoch nur Visite begleiten, Anforderungen für Labore oder Röntgen ausfüllen oder andere administrative Aufgaben beinhaltet hat) & wer in den OP geht. Im OP durften wir meist nur zuschauen. Wer man mit an den Tisch wollte, von dem wurde oft ein Einarbeiten in die Patient*innengeschichte gefordert. Nur selten gabs passende Aufgaben für das das klassische Lernen von chirurgischen Tätigkeiten (einfaches Nähen usw.). Durch die hohen Ansprüche der OPs war vor allem bei den Kardio-OPs quasi keine studentische Mitarbeit möglich. Alltäglich wurden in der Kardiochirurgie v.a. Klappenersätze (meist Aorten) & Bypässe gemacht. Es gab aber zB auch Transplantationen.
Insgesamt war es eine spannende Erfahrung, bei der man auch (& je nach Gestaltung vielleicht vor allem) abseits von medizinischen Themen viel lernt. Wohl auch durch die Renommiertheit der Abteilung wird viel Engagement & Einarbeitung erwartet!