Mir hat mein Tertial im Haus insgesamt gut gefallen. Perfekt war´s nicht, aber das wird man vielleicht in diesem Gesundheitssystem auch nicht erwarten dürfen :D
Gut hat mir besonders gefallen, dass man häufig rotiert und hierdurch Einblicke in die verschiedensten chirurgischen Fachbereiche bekommt. Gerade durch Corona ist in meinen Augen viel klinische Lehre zu kurz gekommen. Durch die verschiedenen Rotationen hatte ich zumindest mal einen Eindruck von der ganzen Breite der Chirurgie bekommen. Auch wenn man später nicht in die Chirurgie möchte, schadet es sicherlich nicht, mal gesehen zu haben, wie die einzelnen Fachbereiche im Konkreten aussehen. Vorteil ist hierbei auch: Wenn es mal einem irgendwo nicht gut gefällt, ist man wieder schnell aus dem Bereich rotiert. Dazu kommt, dass die Bereiche sich gut ergänzen. Während ich in der plastischen Chirurgie oft im OP war und Nähen durfte (also ab in den OP! Die Ärzte lassen einen aktiv partizipieren, was leider nicht selbstverständlich ist, deswegen muss man das auch wirklich ausnutzen. Außerdem ist die plastische Station mega langweilig), war ich in der Viszeralchirurgie auch gerne mal auf der Station, um den Alltag dort kennenzulernen (Viszeralchirurgie war auch meine Lieblingsrotation). Insgesamt fand ich die Teams auch angenehm - klar gab es immer wieder Ausnahmen, aber damit wird man sich wohl sein ganzes Berufsleben arrangieren müssen. Klassisches Hakenhalten hat sich in Grenzen gehalten: Gebraucht wird man bei den Knie-TEPs (sind aber auch echt nur wenige) und in der Gefäßchirurgie (die war sehr unterbesetzt). Ansonsten war ich ziemlich frei in der Gestaltung meines Tages.
Gute Nachricht: Die Blutabnahmen halten sich in Grenzen, da es im Haus Phlebotomisten gibt, die den Jobs übernehmen. Gelegentlich muss man aber die BEs abdecken, die später anfallen oder eben PVKs legen.
Der PJ Unterricht hat eher unregelmäßig stattgefunden - häufig ist er leider ausgefallen. Wenn er stattgefunden hatte, war er aber meistens gut.
Und was die Arbeitszeiten betrifft: je nach Fachbereich fängt man eher etwas früher oder später an. Stellenweise sollte ich schon etwa gegen 6.50 Uhr angezogen auf der Station sein. Am entspanntesten waren die Arbeitszeiten auf der plastischen Chirurgie, wo die Tage relativ spät (7.40 Uhr) begonnen und früh geendet haben. Der Umgang mit Fehltagen war ziemlich entspannt und konnte mit den Ärzten und Ärztinnen abgesprochen werden. Offiziell gibt es keine Studientage, aber man kann über alles reden ;)
Leider gibt es bei Asklepios Harburg kein Geld, das kostenlose Mittagessen kann sich aber meiner Meinung nach sehen lassen (ich fand es immer sehr lecker). Meiner PJ-Erfahrung nach wird es woanders nicht besser sein (mit weitem Abstand) :D
Bewerbung
Die Vergabe läuft über das PJ Portal. Generell ist die Klinik wegen der Lage eher weniger beliebt, aber per se lohnt sich es schon den Pendelweg auf sich zu nehmen.