Ich reiche meinen PJ-Bericht hiermit nach, da ich es wichtig finde transparent zu evaluieren.
Ich habe mein drittes Tertial Mitte 2024 in der Chirurgie absolviert. Mein Erfahrungen sind gemischt gewesen, deshalb möchte ich es gerne chronologisch und anhand der Klinik aufschlüsseln. Grund ist die Diskrepanz zwischen Allgemeinchirurgie + Notaufnahme und der UCH. Ich bedaure, dass meine Bewertung nun eher negativ dargestellt wird, da meine PJ Evaluation für die ersten beiden Abschnitte deutlich besser ist. Note 2 + 1.
1) Allgemeinchirurgie: Mit meinem Abschnitt in der ACH bin ich zufrieden. Die Stimmung im OP war gut und mir wurde Wissen vermittelt. Es wurde wertgeschätzt, wenn man Interesse gezeigt hat, der Umgang war stets respektvoll. Zusätzlich hat sich eine junge Assistenzärztin und auch ein Assistenzarzt für uns Zeit genommen und uns chirurgisch geteached. Das war top und ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Im OP wurden mir ebenfalls Sachen erklärt, außerdem war es teils echt lustig. Ich hatte dort eine gute Zeit. Ein Manko war, dass zu Beginn viele BEs gestellt wurden und PJtler, die alleine waren dabei nicht unterstützt wurden. An Tagen wo nur ein PJ da war und das bis zu 4h Stunden gedauert hat war das unschön. Nach dem es angemerkt wurde, wurden wir aber unterstützt. Das finde ich ebenfalls begrüßenswert. Bei der Visite konnten wir leider nicht so häufig teilnehmen, da diese Parallel zu den BEs lief. Trotzdem wurde sich mühe gegen, dies an manchen Tagen zu ermöglichen. Alles in allem war ich mit der ACH und dem sehr engagierten PJ Koordinator der ACH zufrieden. Der PJ Unterricht der ACH fand meistens statt. Abschlussnote gut bis gut minus.
2) Rettungsstelle:
Die RTS war das Highlight meines PJ-Tertials. Der anwesende OA (P.) war sehr nett und hat mir sehr viel beigebracht. Gleichzeitig war die Pflege hilfreich und hat mir ebenfalls Wissen vermittelt. Ich konnte eigenständig Patienten betreuen und alle waren voll in Ordnung. Die Ärzte von der ACH und UCH hatten hier (v.a morgens) noch mehr Zeit und haben mir ebenfalls etwas beigebracht (theoretisch und praktisch). Ich bin mit diesem Abschnitt sehr zufrieden. Der PJ Unterricht der RTS fand statt und war top. Liebe Grüße nochmal.
3) Unfallchirurgie:
Es tut mir wirklich leid, dass so klar zu sagen, aber ich war nicht zufrieden. Die Ursachen hierfür sind divers. Vorab muss ich aber etwas positiv anmerken. Leider war im PJ aufgrund einer Infektion für zwei Tage krank. Das wurde mir nicht als Fehltage angehängt und das war sehr nett. Generell waren die fest-angestellten Assistenzärzte zu mir alle nett - die fehlende Lehre, die Arbeitsaufgaben der PJtler und manche Kommentare haben mich aber zu meiner ersten und einzigen negativen Eva meines Famulaturen und PJ-Tertiale bewegt.
Lehre: Leider fiel sie sehr häufig aus. Bis auf zwei engagierte Ärzte (wir nennen sie hier einmal D.L und R.) fand sie so gut wie nie statt. Ich habe auf der UCH Station leider echt kaum etwas gelernt. Leider erscheint es mir, als wäre das auch von höherer Ebene nicht so das primäre Ziel gewesen. Wenn uns der Chef bei der Abschlussbesprechung sagt "Tut mir leid, dass sie hier etwas ausgebeutet wurden, aber sehen Sie es doch einmal positiv - in einem halben Jahr sind Sie auch Assistenzarzt und können die PJtler ausbeuten..." dann ist ungünstig... Ich mein, schlechter Humor hin oder her, wenn man als PJtler sich echt nicht wertgeschätzt fühlt und es nicht gut läuft, dann macht so ein Kommentar es nicht gerade besser. Zurück zum wesentlichen. Ich kann es empfehlen Dienste (dann mit auf der RTS) zu machen. Das wurde wertgeschätzt und man hat was gelernt. Auf Station habe ich wirklich fast gar nichts gelernt. Es tut mir leid das so zu sagen, aber man hat BEs gemacht, dann verbände und Drainagen, danach Briefe oder Formulare und dann war der Tag rum. Im Vergleich zu meinem anderen chirurgischen PJ-Tertial und auch all meinen anderen, war das deutlich schlechter. Ich hatte sehr stark dass Gefühl, dass die PJtler v.a für bürokratische- oder Hilfsaufgaben wie (BEs, Rehaanträge, Implantatregister ausfüllen etc.) da waren. Sowas find ich sehr schade und das ist nicht das Ziel meines Tertials. Ich hab mitbekommen, das PJtler in ihrer RTS Rotation auf der UCH Blut abnehmen sollten, das find ich ebenfalls nicht gut. Im OP ging es bis auf eine Ausnahme gut zu. Hie war es spannend und ich habe etwas gelernt. Auch wenn man sehr häufig bei den Hüften eingesetzt wurde. In manchen Berichten wurden externe Ärzte kritisiert. Bei mir waren diese alle nett und haben mir Wissen vermittelt- Ich fand es da fast am besten,. Ich muss dennoch sagen, dass die Arbeitsatmosphäre im Vergleich zur ACH schlechter war.
Abschließend kann ich sagen, dass ich mein PJ auf der ACH und RTS empfehlen kann - auf der UCH nicht. Ich hoffe, dass diese ehrliche Kritik vielleicht etwas bewirkt. Viel Erfolg an alle PJs!!