Mit ca. 2 Monaten Vorlauf erfolgte über die PJ Verantwortliche ein erstes Treffen online in dem der Tertialablauf besprochen wurde und man konnte Wünsche zur Intensiv- und OP Rotation angeben. Ich bin dann direkt ins 4-wöchige Mentoring gestartet. Dort habe ich nach dem Dienstplan meines Mentors gearbeitet. Wenn ich aber doch mal keine Zeit hatte, konnte ich auch ganz flexibel wann anders kommen und mich an einen anderen Anästhesist*in hängen. Im Mentoring war ich vor allem in der Kopfklinik eingesetzt. Der Augensaal war super um LAMAs zu legen und die HNO hatte viele kurze Eingriffe, wo man häufiger intubieren konnte. Außerdem waren im HNO Saal auch ein paar Eingriffe an Kindern, so dass man auch Kindereinleitungen sehen konnte ohne in die Kinderklinik zu rotieren. Nach dem Mentoring bin ich 2 Wochen in die Ortho nach Schlierbach gegangen um mir vor allem regionale Verfahren anzugucken. Das Team dort war ultra nett und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, sowohl von den Ärzt*innen als auch von der Pflege. Im Anschluss bin ich in für 2 Wochen in die Viszeralchirurgie rotiert um große Ausstattungen zu sehen. Die großen Eingriffe waren interessant, aber als PJler konnte man nicht ganz so viel machen, da dort deutlich mehr Zeitdruck herrschte und es wenig Einleitungen gab, da die meisten OP Punkte so lange waren. Für die zweite Hälfte meines Tertials bin ich in die Thoraxklinik rotiert. Begonnen habe ich hier mit meiner Intensivrotation, welche ich von 4 Wochen auf 5 Wochen verlängert habe. Ich kann diese Rotation nur wärmstens empfehlen, da man der einzige PJler in der Anästhesie ist und die volle Aufmerksamkeit bekommt. Ich konnte selbstständig Patienten betreuen und auf den Visiten vorstellen, sowie Therapievorschläge einbringen. Als ECMO Zentrum und Weaning Zentrum bekommt man auch hier spannende Einblicke in die Grenzen der Intensivmedizin. Außerdem zahlt die Thoraxklinik ein wenig mehr und das Essen in der Kantine ist fantastisch und in großen Mengen vorhanden. Nach der Intensivrotation bin ich in den OP der Thoraxchirurgie für 3 weitere Wochen rotiert. Hier kann man die Grenzen der Beatmung bei Einlungenventilation, Doppellumentuben und Subclavia ZVKs ausgiebig üben. Die Ärzt*innen waren super lehrreich.
Fazit: Ich kann das PJ Tertial in der Anästhesie nur empfehlen. Man sollte sich vorher überlegen, was man in seinem Tertial sehen oder üben möchte und dann sich seine Rotationen dementsprechend planen. Von der Koordination waren sie bei mir da sehr offen und super flexibel.
Bewerbung
damals noch über das Heidelberg-interne Verfahren, aktuell müsste es aber übers PJ Portal gehen