Ich hatte immer Interesse an der Neurologie, war mir vor Beginn meines PJ jedoch unsicher, in welche Fachrichtung es gehen sollte. Innere Medizin, Neurologie oder vielleicht Pathologie – es sollte auf jeden Fall eine dieser Disziplinen werden. Da ich bereits in der Pathologie famuliert und hospitiert habe und Innere Medizin ein obligatorischer Teil des PJs ist, habe ich mich schließlich für das Wahlfach Neurologie entschieden.
Ehrlich gesagt habe ich vom EvKB hauptsächlich durch Medizinstudenten anderer Universitäten und Bekannte gehört. Daher habe ich, wie es üblich ist, zunächst die Bewertungen der neurologischen Klinik am EvKB von anderen PJ-Studierenden auf dem PJ-Ranking angesehen und war damit einigermaßen zufrieden :)
Zunächst fand ich es gut, dass man als PJ-Studierende/r kostenlos ein Zimmer im Wohnheim bekommt, da ich nicht ständig nach Bielefeld pendeln wollte. Die Anmeldung für die Unterkunft verlief komplikationslos – ich musste nur eine E-Mail an das Büro für Studierendenangelegenheiten schreiben und erhielt relativ schnell eine Rückmeldung. Zudem bekommt man einen Mitarbeiterausweis, mit dem man in der Kantine kostenlos essen kann (Frühstück ist ebenfalls enthalten, nicht nur das Mittagessen). Man bekommt darüber hinaus eine Aufwandsentschädigung. Soweit zum logistischen Teil des PJs.
Natürlich war es mir nicht nur das Essen wichtig, sondern auch eine gute Lehre.
Vor dem ersten Tag fand ich das Team in der Klinik für Neurologie sehr freundlich. Als PJler wird man nicht nur von den Assistenzärzten, sondern auch von den Oberärzten ins Team integriert. Ich konnte meinen Rotationsplan problemlos mit einem der Oberärzte besprechen und durfte mir alle neurologischen Bereiche anschauen: die neurologische Normalstation, die Funktionsdiagnostik inkl. Elektrophysiologie und Neurosonographie sowie die Stroke Unit. Ins ZNA durfte ich als PJler ebenfalls rotieren. Als PJler wird man freundlich motiviert, eigene Patienten aufzunehmen und sie unter Aufsicht der Ärzte zu betreuen. Die Patientenfälle wurden anschließend mit den zuständigen Assistenz- und Oberärzten besprochen. Ich wurde auch von Ärzten angerufen, falls es eine Lumbalpunktion gab, und zu den spannenden Patientenfällen wurde ich auch dazu gerufen.
Einmal pro Woche gab es einen fachübergreifenden PJ-Unterricht für alle PJ-Studierenden. Intern fand zusätzlich einmal pro Woche ein Vortrag zu unterschiedlichen neurologischen Themen statt, bei dem ich auch noch etwas dazu lernen konnte. Abgesehen davon durfte ich als PJler an den gemeinsamen Team-Festigkeiten und an Fortbildungsveranstaltungen für die neurologischen Ärzte teilnehmen. Also insgesamt eine sehr angenehmes Arbeitsklima, das von einem neurologischen Team gemeinsam geschaffen wird.
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mit meinem Neurologie-Tertial am EvKB sehr zufrieden war. Man erhält nicht nur eine vernünftige Betreuung, sondern wird auch in den neurologischen Untersuchungen gut geschult. Nach meinem Tertial weiß ich nun, dass ich meine Facharztausbildung in Neurologie beginnen werde :)