PJ-Tertial Chirurgie in Klinik Herzberg (8/2009 bis 12/2009)
Station(en)
52, 61, 62
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Rotation auf drei Stationen: Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie.
Insgesamt ist man häufig im OP eingeteilt, aber dort ist alles sehr entspannt. Die OP-Pfleger und Pflegerinnen sind echt nett, akzeptieren die PJler und helfen auch. Neben Haken halten, bekommt man auch was erklärt und wenn man will, darf man kleine OPs unter Anleitung selbst durchführen und danach einen OP-Bericht schreiben. Somit lernt man einige Sachen, wie Nähen, Knoten und chirurgische Techniken sehr gut. Das Spektrum hält sich natürlich für ein kleineres Krankenhaus im Rahmen, reicht aber für die chirurgischen Basiskenntnisse völlig aus.
Auf den Stationen ist besonders zu betonen, dass das gesamte Pflegepersonal super nett ist. Man kann gut mit ihnen zusammenarbeiten, auch mal Fragen aus pflegerischer Seite her stellen und überraschenderweise merken sich fast alle deinen Namen. Sie sind also echt bemüht, den PJler mit ins Team zu holen.
Zu der Arbeit auf der Station gehörte: regelmäßig Patienten aufnehmen, Blutabnehmen eher selten (dafür gibts ne Schwester), Braunülen legen regelmäßig, chirurgische Sachen wie Redons ziehen/ Laschen anziehen/Klammern und Fäden entfernen/Verbände machen/Wundversorgung etc.
Wenn man will kann man Briefe diktieren.
Da sich, wie fast überall, auch in Herzberg der Ärztemangel in manchen Zeiten bemerkbar macht, sind nicht zu jeder Zeit so viele Ärzte da, wie man es gern hätte. Das heißt, man ist auch mal fürn Stündchen allein auf der Station und muss selbstständig arbeiten, wenn die Assis im OP und in der Notfallaufnahme sind. An Oberärzten ist die momentane Besetzung wieder ganz gut und es sollen auch neue Assis kommen, so dass sich die Situation wieder entspannt.
Alle Ärzte sind bemüht, sich um die PJler zu kümmern und so viel wie mögich zu erklären. Keiner war unfreundlich. Insgesamt eher ein familiäres Zusammenarbeiten, was meist auch sehr lustig war.
Zusammenfassend war es für mich ein erfolgreiches Tertial und hinsichtlich des Arbeitsklimas und des Teams bisher das beste, was ich kennengelernt habe. Auch für jene, die später kein Chirurgie machen wollen, ist Herzberg denke ich zu empfehlen.
Leider gibt es keine Unterkünfte, man muss also täglich fahren. Viele Ärzte kommen aber auch z.B. aus Göttingen und fahren täglich.
Und wenn man trotzdem mal Probleme haben sollte, kann man zu dem Vertrauensdozent gehen, der sich auch wirklich für wichtige Belange im PJ einsetzt und versucht, Verbesserungen einzuführen.