Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Ich habe die Radiologie als letztes Tertial gewählt unter anderem als eine Art Wiederholung für Innere und Chirurgie und weil der Freizeitwert dort einfach ein ganz anderer ist als in den anderen Tertialen.
Dienstbeginn ist immer um 8 Uhr mit der Frühbesprechung.
Es gibt i.d.R. 3x/Woche Frühfortbildungen direkt im Anschluss, die den Studenten selbst aufgrund des Fachniveaus leider relativ wenig bringen, dennoch aber sehr interessant sein konnten. Studentenunterricht gibt es ansonsten beim Chef 1x/Woche (bester Unterricht, den ich jemals erlebt hatte mit sehr entspannter Atmosphäre) und einen studentengeleiteten Kurs, den man selbst gestalten kann. Wir sind hierbei auch immer noch Fälle durchgegangen, was vor allem gegen Ende sehr viel geholfen hat.
Unter dem Semester hat man zudem die Möglichkeit zu den regulären Vorlesungen des 7. Semesters zu gehen (ich habe selbst auch in Würzburg studiert und die Vorlesungen waren damals schon echt gut gemacht), die auch zur Wiederholung sehr praktisch sind. Hiervon hatten wir allerdings im dritten Tertial nur 2 oder 3 Wochen, da dann das Semester zu Ende war.
Die Arbeit selbst besteht aus den Rotationen in die verschiedenen Organsysteme und einige kleinere Gruppen. Zu den großen Organsystemen gehören das kardiovaskuläre System (KardioVask) und muskuloskelettale System (MSK) sowie die Onkologie & Abdomen (OnkA). In diesem Bereichen ist man am längsten, schriebt eigene Befunde und bespricht diese nachmittags eigentlich immer mit Oberärzten, die auch alle mega lieb sind und man kann sie wirklich alles fragen, egal wie dumm es einem erscheint. Diese großen Rotationen sind meist immer gleich: in KardioVask befundet man immer einen Röntgen-Thorax oder auch mal ein einfaches CT, wenn man will; in OnkA befundet man hauptsächlich CTs (Thorax, Abdomen, Becken) oder geht mal mit in eine Durchleuchtung (z.B. Breischluck); in MSK bekommt man ebenso v.a. Röntgenbilder (Rheuma, Frakturen inkl. Verläufe) während CTs und MRTs eher den Assistenten verbleiben.
Die kleineren Rotationen (Pädiatrie, Mammadiagnostik, Nuklearmedizin, Neuroradiologie, CT und Angio) hängen sehr von den dortigen eingeteilten Assistenten ab. Die Pädiatrie-Woche war eine meiner besten Wochen, weil einfach ein super lieber Assistent da war, der alles erklärt hat, aber in der nächsten Woche war halt ein anderer Assistent da, der fast gar nichts erklärt hat. Man kann Rotationen aber entsprechend auch tauschen oder auch verlängern, das ist meist recht entspannt.
Bezüglich des Arbeitsendes ist es einem selbst überlassen. Im dritten Tertial ist man bekanntermaßen bereits etwas unmotivierter und bleibt seltenst bis 17 Uhr. Ich selbst habe mich meist zwischen 14 und 15 Uhr verabschiedet. In einzelnen Rotationen wie z.B. im Ultraschall war in meiner Zeit einfach nichts los außer Lymphknotenschalls und da wurde ich immer um 12 Uhr nach Hause geschickt. Wer sich aber wirklich interessiert und auch länger bleiben will, kann auch bis 17 Uhr bleiben und noch mehr Befunde machen.
Mir persönlich hat der fehlende Patientenkontakt ganz gut gefallen, auch wenn oder vielleicht auch weil ich weiß, dass ich in Zukunft auf jeden Fall Patientenkontakt haben werde.
Insgesamt ist das gesamte Team, sowohl Ärzte als auch MFAs und MTRAs, eines der besten Teams, die ich bisher kennenlernen durfte. Alle sind sehr unkompliziert und nett zu einem. Die Atmosphäre ist wirklich entspannt mit mehrmaligen kleinen Schwätzchen am Tag und auch wenn einem mal langweilig ist, weil es nichts zu befunden gibt (kommt auch vor), kann man sich einfach an jemanden dranhängen und mit denen einen schwierigeren Befund durchgehen oder einfach zu quatschen bis der nächste Befund reinkommt ;)
Die Radiologie war daher eines meiner besten Tertiale und ich kann es wirklich nur jeden empfehlen, den Radiologie zumindest ein bisschen interessiert und der eine entspannte Zeit haben will und trotzdem eine große Lernkurve haben will.