PJ-Tertial Innere in Hospital Italiano (8/2025 bis 10/2025)

Station(en)
Intensivstation, Rettungsstelle
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich habe die letzten zwei Monate meines PJs in Buenos Aires verbracht und hatte auf jeden Fall eine gute Zeit!
Nach einigen Monaten PJ in Deutschland hatte ich nicht mehr so Lust auf 4 Monate stundenlang Blutentnahmen in der Inneren, deshalb habe ich nach einem Platz in einem spanischsprachigen Land gesucht wo man nicht so super viel arbeiten muss und bin dann am Hospital Italiano gelandet. Das Hospital Italiano ist ein privates Krankenhaus, dadurch ist die Gesundheitsversorgung sehr anders als z.B. am öffentlichen Hospital clinicas. Am Hospital clinicas sind auch wesentlich mehr internationale Studierende.
Den ersten Monat war ich in der Rettungsstelle. Hier wird in drei Areas unterschieden, ich war in Area A bei den Schockraumpatient:innen. Das Team hier ist mega nett und unterhaltsam, und da auch immer argentinische Studierende da sind wird viel erklärt und Lehre gemacht (und dabei Mate getrunken). Praktisch haben wir eher wenig gemacht, bisschen körperliche Untersuchung und mittwochs immer ein bisschen Sono. Die Lehre ist in Argentinien sehr anders strukturiert und die Studierenden im letzten Jahr haben quasi noch gar keine praktische Erfahrung. Für mich ein bisschen schwierig war hier die fehlende Struktur und das ständige Springen zwischen den Patient:innen, das hat mich sprachlich sehr herausgefordert (argentinischer Dialekt ist ja auch bisschen special). Beginn war um 8 und gehen konnte man recht flexibel, ein bisschen abhängig davon welche Ärzt:innen an dem Tag da waren (aber spätestens 14:00)
Den zweiten Monat war ich auf der Intensivstation. Die ITS ist riesig und dementsprechend ist auch das Team etwas unübersichtlicher und weniger persönlich. Der Ablauf hier ist sehr strukturiert: 7:45 Frühbesprechung mit allen (muss man nicht unbedingt hin), ab 8/8:30 teilt es sich dann in mehrere Teams die dann jeweils ca. 10 Patientis visitieren, und gegen mittag sind wir nach Hause gegangen, weil dann nur noch Briefe geschrieben wurden etc. Mich hat die etwas reservierte Stimmung im Team oft davon abgehalten Fragen zu stellen, wodurch ich mich manchmal sehr gelangweilt habe. Auch bei den argentinischen Studierenden war die ITS gar nicht beliebt. An sich gab es aber echt viele interessante komplexe Fälle (dadurch auch sprachlich etwas komplexer) und die Arbeitszeiten sind sehr entspannt. Insgesamt war es auch nie ein Problem mal einen Tag zu fehlen, z.B. um über ein langes Wochenende wegzufahren oder so. Ich hab am Ende ohne Probleme alle Stempel & Unterschriften bekommen, die ich brauchte.
Buenos Aires als Stadt ist total schön und man kann mega viel unternehmen. In der Zeit wo ich da war, hat sich die Kürzungspolitik von Mileil auf jeden Fall bemerkbar gemacht, und auch die Folgen der Inflation spürt man total. Dennoch gibt es ein extrem vielfältiges kulturelles Angebot an ganz vielen coolen versteckten Orten. Die großen Parks in Palermo und die Flussküste sind top zum chillen und mal aus dem Großstadtlärm rauskommen. Ich hab in Palermo gewohnt, würde ich auch weiterempfehlen, da kann man sich eigentlich zu jeder Uhrzeit frei bewegen und es ist gut überallhin angebunden.
Wenn ihr Lust auf Großstadt habt, euer Spanisch bisschen aufbessern wollt und euch der medizinische Lernzuwachs nicht so wichtig ist, wird euch ein PJ-Tertial in Buenos Aires bestimmt gut gefallen!
Bewerbung
ca. 6 Monate vorher über ein Online-Formular, die Bestätigung kam ziemlich kurzfristig (8 Wochen vorher ca.). Lebenslauf, Empfehlungsschreiben und noch paar formale Dokumente. Sprachnachweis war nicht notwendig, besonderes Visum auch nicht.
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93