PJ-Tertial Urologie in Klinikum Offenbach (8/2010 bis 12/2010)

Station(en)
5D
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Gleich zu Anfang: Ein hervorragendes Wahl-Tertial.

Allgemein:
Das Städt. Klinikum Offenbach wurde komplett neu gebaut und im Sommer 2010 bezogen. Insofern hat man eine absolut neu- und hochwertige Infrastruktur. Die Kantine ist sehr gut, dass freie Essen beinhaltet nebst Hauptgang Salat oder Suppe, Nachtisch und 0,4L Softdrink. Bezahlung gibt es keine durch Druck seitens des Dekanats der Uni Frankfurt.
Angeboten werden Dienste in der ZNA zu einem sehr guten Stundenlohn. Es gibt eigene PJler Umkleiden mit Spinden, eine sehr nette PJ Zuständige und 3x Kittel und Arzthose p.P.
Die Erreichbarkeit ist gut: 5min zu Fuss vom Hbf Offenbach bis zur Klinik. Mit dem Auto: Eigenes Parkhaus für 1,50Eur am Tag.
Es finden jede Woche regelmässig verschiedene Seminare statt (Mo: Wahlfachseminare, Di: Chir + Innere, Do: Innere).

Team:
Junger motivierter Prof. als Chefarzt (im Frühjahr ´10 von der Charité gekommen), ltd. OA, 2 OA, 2 FA, 6 Assistenten. Sowohl auf Station als auch in Ambulanz und Endo nette Schwestern.

Station:
Dienst beginnend kurz vor 7h mit einer halbstündigen Visite. Aufgaben dabei sind Antibiotika anstöpseln, Führen der Stations-Aufgabenliste und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit die Vorstellung der Patienten des eigenen Zimmers. In meinem Falle war es ein 4-Bett Zimmer. Danach gibt es eine kurze Morgenbesprechung und folgend die radiologische Besprechung.
Das eigene Zimmer kann eigenständig (in Rücksprache mit dem Assistenten oder OA) geführt werden, z.B. Diagnostik, Medikamente unmstellen, BEs anordnen etc.. Dabei findet oftmals automatisch eine nettes teaching statt, da fast immer nach dem Grund gefragt wird, warum man etwas umstellen oder anordnen wolle. Das eigenständige Bearbeiten des Zimmers (Laborwerte, Diagnosen, Procedere) fällt allerdings oftmals in den Bereich des "Dienstendes". Nachmittags gibt es dann noch eine ausgiebige Besprechung.

Schnelle Heranführung an die urologische Sonographie. Nieren, Blase, TRUS. Nach kurzer Einweisung kann dann selbstständig die Liste der zu schallenden Patienten abgearbeitet werden, zu jeder Zeit ist ein Assistent in der Nähe, welchen man um Begutachtung bitten kann. Je nachdem wie man sich dabei anstellt, braucht man dann später auch die unauffälligen Befunde nicht mehr besprechen und kann so sehr selbstständig arbeiten.

Sonstige übliche PJ Stationsarbeiten sind natürlich auch noch zu verrichten (BEs, Braunülen, Drainagen ex etc.)

Briefe werden von einer Schreibkraft geschrieben.

Patientenkollektiv reicht von Kindern bis sehr alt. Von Cystitiden bis Tumorerkrankungen. m:w ca. 2:1.

Ambulanz:
Nach verrichteter Stationsarbeit ist man herzlich willkommen in der Ambulanz, kann dort jederzeit mit Assistenten, FAs und OAs mitgehen es wird auch dort viel erklärt. Auch hier kann man nach einer gewissen Einarbeitungsphase gewisse Patienten selbst aufnehmen, Untersuchen und nach Sicherung aller Befunde dem Leistellen OA vorstellen.

Endologie:
Angegliedert an die Leitstelle ist die Endo-Urologie (2 OPs, 2 ambulante Säle). Hier werden die transurethralen Eingriffe von Cystoskopie bis TUR-BT, sowie die Steinlithotripsie mittels ESWL durchgeführt. Auch hier besteht wie überall die Möglichkeit der Teilnahme, Bilder werden besprochen und bei kameraassistierten Eingriffen wird jederzeit erklärt. Bei guter Führung ;-)winkt sicher auch das eigenständige Durchführen einer Cytoskopie u/o ähnlicher Eingriffe.

OP:
Eigener Saal. Im Durchschnitt 08:30h beginnend, das ganze Spektrum abdeckend, viele laparoskopische Eingriffe an der Prostata und Niere. Aber auch grosse offene abdominale Chirurgie (z.B. Cystektomie mit Neoblase oder Ileumconduit oder Nephrektomie). Laparoskopische Eingriffe eher anstrengend durch 3-4h einarmiges Halten der Optik, allerdings wird auch hier durchgehend erklärt.
Explizit erwähnenswert ist die hervorragende Stimmung im OP, alle beteiligten Parteien (OTA, Pflege, Anästhesie, Urologen) sind tiefenentspannt, es wird nicht gemeckert oder geschrien.
Weiterhin ambulante OPs (z.B. Zirkumzision) im an das Klinikum angeschlossenen Rebentisch-Zentrum und interdisziplinäre Betreuung der Strahlentherapie-Patienten.

Fazit:
Wenn man sich motiviert zeigt und vllt. auch mal etwas länger als 15Uhr anwesend ist, wird einem viel beigebracht (am Nachmittag ist oftmals mehr Zeit zum teaching). Auch der ein- oder andere Eingriff wird dann unter OA Aufsicht möglich sein. Man wird bei entsprechendem Verhalten herzlich empfangen, voll und ganz in das Team integriert. Angenehme flache Hierarchie. Das Mittagessen wird täglich
wahrgenommen, ausser eine OP dauert mal etwas länger. Die Schwestern auf Station sind bis auf wenige Aussnahmen sehr nett und hilfsbereit.
Man hat in diesem Team oftmals viel zu lachen und fühlt sich zu keiner Zeit ausgegrenzt. Durch das selbstständige Arbeiten auf Station und in der Ambulanz hat man einen enormen lerneffekt, meiner Meinung nach eine bessere Prüfungsvorbereitung (v.a. für die praktische) als ein Seminar.

Ich kann jedem Urologieinteressierten wärmstens empfehlen, dieses Tertial in Offenbach zu absolvieren!
Bewerbung
Bewerbung unproblematisch über die Uni Frankfurt.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Rehas anmelden
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47