PJ-Tertial Innere in Jewish General Hospital (8/2011 bis 10/2011)

Station(en)
Oncology Day Clinic
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Selten so viel gelernt! Mein Tertial an der McGill University in Montréal gehört mit zu den lehrreichsten Erfahrungen, die ich bis jetzt gemacht habe. Ich wurde vom ersten Tag an als "quasi vollständiger" Arzt ins Team aufgenommen, ohne dass ich mich zu einem Zeitpunkt überfordert gefühlt hätte.
Ein normaler Arbeitstag am Jewish startet zwischen 09:00 und 10:00 Uhr je nach Oberarzt. Man arbeitet mit bis zu 3 weiteren Assistenzärzten einem Oberarzt zu, d.h. man sieht die Patienten immer als erstes, untersucht sie, schaut sich Labor- und Radiologiebefunde durch, macht sich also ein Bild des Ganzen. Dann wird der Fall mit dem Oberarzt besprochen, man gibt selbstständig Behandlungsvorschläge oder sagt wenn irgendetwas nachkontrolliert werden sollte (z.B. der eigene Auskultationsbefund ^^). Danach geht man zusammen mit seinem Oberarzt zum Patienten, bespricht die erhobenen Befunde und macht Therapievorschläge. Wenn der Patient dann weg ist wird noch kurz die eigene Meinung abgefragt, Fragen gestellt oder beantwortet, und eine Note geschrieben. Insgesamt lernt man mit jedem Patienten neu dazu, die 1:1 Betreuung mit dem Oberarzt ist wirklich Gold wert. Mittagessen gibt es auf der anderen Straßenseite beim Thai, Italiener, Vietnamesen oder Japaner. Der Arbeitstag endet zwischen 15:00 und 17:00 Uhr. Verschiedene Spezialsprechstunden (Young Adults Clinic, Melanoma, Renal Cell Cancer, Lung Cancer etc.) runden das Gesamtbild ab. Ansonsten bietet Montréal ein hervorragendes Nachtleben, viele Sehenswürdigkeiten in der näheren und ferneren Umgebung, für die man auch mal ein paar Tage frei bekommt (Anmerkung: Das Jewish General Hospital ist, wie der Name schon sagt, ein jüdisches Krankenhaus, hat also an jüdischen UND an allgemein kanadischen Feiertagen zu. In meinem Fall (August bis Oktober) kamen da 6 Feiertage außerhalb den -selbstverständlich- dienstfreien Wochenenden dazu). Eine Anmerkung noch zur Sprache: Die McGill University ist englischsprachig, das Jewish auch, und trotzdem sprechen ca. die Hälfte der Patienten muttersprachlich Französisch/Québecois. Wer kein Französisch kann, kann also nur die Hälfte der Patienen eigenständig betreuen (geht aber auch vielen Assistenz- und sogar manchen Oberärzten so).
Bewerbung
6 Monate vorher über die McGill University. Die Zusage hat bei mir knappe 5 Wochen gedauert. Insgesamt war die Bewerbung sehr entspannt, die Betreuung durch das Krankenhaus und die Uni hervorragend.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
ca. 650 €

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07