PJ-Tertial Rechtsmedizin in Universitaetsklinikum Leipzig (2/2011 bis 4/2011)

Station(en)
Institut für Rechtsmedizin
Einsatzbereiche
Diagnostik
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Da ich schon immer einmal in der Rechtsmedizin arbeiten wollte und leider für eine zusätzliche Famulatur keine Zeit mehr hatte, habe ich mein Chirurgie-Tertial geteilt und 8 Wochen des Tertials im Institut für Rechtsmedizin der Universität Leipzig gearbeitet.
Die Plätze sind sehr beliebt, deshalb sollte man sich frühzeitig dafür bewerben. Achten muss man darauf, dass die Klinik, mit der man Rechtsmedizin kombinieren möchte, eine "Rahmenvereinbahrung" mit dem Institut für Rechtsmedizin abgeschlossen hat. Denn die Klinik ist dafür zuständig, trotzdem das gesamte Tertial zu bestätigen, auch die Zeit in der Rechtsmedizin. Rechtsmedizin als Wahlfach an sich gibt es nicht mehr. Aber das wird ja neuerdings über Zentralvergabe geregelt, sodass man da nichts falsch machen kann.
Man sollte sich auf jeden Fall für das Fach begeistern und keine Scheu vor Sektionen und Leichenschauen haben. Das ist sicher nichts für jeden!
Ich habe meine Entscheidung nie bereut. Es waren sehr interessante 8 Wochen! Ich habe mich in dem Team sehr wohl gefühlt.
Morgens gab es gegen 8 Uhr immer eine Frühbesprechung. Danach waren Sektionen, bei denen man mithelfen durfte. Die Ärzte waren sehr nett und haben einen viel mitmachen lassen, je nachdem was man machen wollte bzw. sich zugetraut hat. Auch die Sektionstechniker waren sehr nett und hilfsbereit. Sehr oft waren auch Studenten da, zum Praktikum oder Pflichtsektion. Wir PJler haben die Ärzte auch unterstützt, den Studenten etwas zur Sektion zu erklären. Nach jeder Sektion wurde das Sektionsergebnis in größerer Runde besprochen, also so eine Art Fallbesprechung. Je nachdem, wie viele Sektionen es gab, waren wir nach den Fallbesprechungen so gegen 11 Uhr fertig. Meistens wir dann mit den Ärzten zusammen Mittagessen gegangen.
Manchmal haben auch Sektionen in Chemnitz stattgefunden. Da wir zu der Zeit 3 PJler waren, haben wir uns immer aufgeteilt, wer wann mitfährt. Es gab auch die Möglichkeit, mit ins Gericht zu gehen, wenn ein Arzt zu einer Verhandlung gegangen ist. Oder man konnte zum Krematorium oder zu körperlichen Untersuchungen oder anderen "Einsätzen" mitfahren oder mithelfen, Gutachten zu schreiben.
Es war auch Eigeninitiative gefragt. Man darf alles mitmachen, muss sich eben nur melden, was man möchte und wann man wo dabei sein möchte.
Außerdem gab es eine Art PJler-Rufdienst für den Fall, dass es in der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen einen "Fall für die Rechtsmedizin" gab. Wir haben uns da auch aufgeteilt, wer wann mitfahren könnte, wenn etwas ist. Das hat auch immer gut funktioniert.
Positiv ist auch, dass es in der Rechtsmedizin im Vergleich zum richtigen Klinikalltag, entspannter zugeht und man insgesamt gesehen relativ viel Freizeit hat (das kommt auch darauf an, wie sehr man Eigeninitiative zeigt oder nicht...) und diese auch effektiv z.B. schon zur Examensvorbereitung nutzen kann. PJ-Weiterbildungen gab es auch, in denen wir vor allem die Grundlagen des Faches Rechtsmedizin gefestigt und Fälle besprochen haben. Generell hat man aber aus den Sektionen immer viel mitgenommen, das Meiste durch"learning by doing" (wenn man z.B. selbst den Herzinfarkt als Todesursache gefunden hat) oder aus den Erklärungen der Ärzte heraus.
Alles in allem kann ich allen, die sich für das Fach Rechtsmedizin interessieren, auf jeden Fall empfehlen, einen Teil des PJ dort zu arbeiten.
Bewerbung
sehr frühzeitig (ca. 1 1/2 Jahre vorher) über das Sekretariat - wird aber neuerdings über Zentralvergabe geregelt
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13