Die 3 Stationen Kern (konventionelles Röntgen), CT und die Innere Klinik (Röntgen & CT) muss jeder PJler absolvieren. In der 4. Rotation kann man entweder ins MRT oder in die Neuroradiologie, wobei bei uns aufgrund der knappen Belegschaft in der Neuroradio und folglich fehlender Betreuung nur das MRT blieb.
Der Tag beginnt um 7:30 mit einer Fallvorstellung der verschiedenen Fachbereiche (Kern, Sono, CT, MRT, Angio, etc.), dienstags und donnerstags schließt sich ein Teaching für die Assistenzärzte und Studenten an, wobei die unterschiedlichsten Techniken und Krankheitsbilder vermittelt werden.
Im Kern befundet man selbstständig konventionelle Röntgenaufnahmen, also Knochen und Thoraces. Man hat genug Zeit, nebenbei in Fachliteratur zu stöbern, nette Assistenzärzte erklären jederzeit Bilder und beantworten Fragen. Nachmittags erfolgt immer eine Supervision durch den Oberarzt, der jeden Befund durchspricht und erklärt. Ingesamt ist der Kern die entspannteste Rotation, das kollegiale Umfeld ist sehr nett, die Fälle sind meist Normalbefunde (z.B. präoperativ).
In der Inneren Klinik sieht das schon ganz anders aus, hierhin kommen die wirklich kranken Patienten. Für ein normales Röntgenbild benötigt man meist ein vielfaches der Zeit im Vgl. zum Kern. Dafür lernt man sehr viel, sieht interessante Fälle und man arbeitet unter Prof. Oestmann, der auch die PJ-Fortbildung (1x pro Woche) abhält. Hier kann man viel Wissen für die Prüfung mitnehmen, wenn man gewillt ist. Allerdings ist da auch nur ein Assistenzarzt zugeteilt, mit dem man sich die Arbeit teilt, d.h. Aufklärungen, Zugänge legen und alle Befunde schreiben- ergo: man kommt selten vor dem offiziellen Dienstende um 16.30 Uhr nach Hause.
Die CT-Rotation ist die anstrengendste und nervigste- hier schafft man meist (wenn überhaupt) nur einen CT-Befund pro Tag, da man die restliche Zeit mit Flexülen und Aufklärungen verbringt. Man wird als selbstverständlich angesehen, ein Dankeschön gab es nicht sehr oft. Dafür wird man gern mal angeschnauzt, wenn man sich morgens nach der Frühbesprechung noch einen Kaffee holt. Hier heißt es Zähne zusammenbeißen und durch!
Dafür geht es in der letzten Rotation im MRT wieder sehr entspannt zu. Ab und zu eine Aufklärung mit Zugang, hier und da mal ein kurzer Befund (aber erst nach 1-2 Wochen Zuschauen), insgesamt sehr viel Freizeit. Die Kollegen sind sehr nett, dafür fühlt man sich meist nur als Dekoration im Befundungsraum. Wer was lernen will, ackert die Fachliteratur durch oder nervt die Kollegen.
Alles in allem war das Tertial sehr durchwachsen, in einigen Bereichen gab es eine sehr gute Lehre, in anderen gar keine. Manchmal wird man für seine Befunde runtergeputzt, obwohl man keine Einarbeitung hatte- andernorts bekommt man eine ausführliche Supervision. Die Stimmung des Teams war insgesamt eher mäßig, man merkte, dass es viele Spannungen unter den ärztlichen Kollegen gab. Nichtsdestotrotz glaube ich, auch dank der PJ-Fortbildung durch Prof. Oestmann, auf die Prüfung relativ gut vorbereitet zu sein. Schauen wir mal! ;)