Wahrscheinlich habe ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt mein Pj auf der Kardio gewählt, da kurz zuvor der alte Professor emeritiert worden ist und somit erstmal der leitende OA komm. Chef wurde. Dadurch herrschte eine unzufriedende Grundstimmung in der Klinik, die sich vor Allem dadurch auszeichnete, dass viele Assärzte gekündigt haben und die verbleibenden Ärzte deren Arbeit kompensieren mussten.
Um 8.35 Uhr gibt es eine Frühbesprechung, in denen die geplanten Aufnahmen besprochen werden und die Herzkatheteruntersuchungen vom Vortag besprochen werden. Hier ist zu erwähnen, dass nur wenige der OA sich bemüht haben, etwas zu den vorgespielten Filmen zu erzählen.
Danach musste man auf Station Blut abnehmen und Infusionen mischen(!) und anhängen. Je nach Dienstplan der Schwestern, musste man auch Infusionen abhängen und Druckverbände lösen. Um 15 Uhr ist dann die Nachmittagsbesprechung, in der man als Pjler die neuaufgenommenen Patienten den OÄ vorstellen muss. Leider wurde hier nie ein Fall mal richitg besprochen, sondern es war nur wichtig, die richtigen Daten und Ergebnisse vorangegangener Untersuchungen zu präsentieren.
Leider habe ich während der gesamten Zeit in der Kardiologie kein einziges EKG mit einem fachkundigen Kardiologen bessprochen, da die Fachärzte den ganzen Tag im Herzkatheterlabor oder in der Funktionsdiagnostik sind.Die meißte Zeit auf Station habe ich mit Ausfüllen von Konsilscheinen und Anträge für Funktionsdiagnostiken bearbeiten und faxen verbracht.