Insgesamt habe ich mich in der Abteilung sehr wohl gefühlt, allerdings hängt wie immer alles von dem jeweiligen Stationsarzt ab und da die Ässistenzärzte sehr viel rotieren (ich war bei 10 verschiedenen Assistenzärzten), ist eine allgemeine Aussage recht schwierig.
Auf allen Stationen ist man morgens erstmal fürs Blutabnehmen und die Viggos zuständig, meistens hatte ich danach vor der Visite noch Zeit in die Funktionen zu gehen, wo man auch gerne gesehen wird, aber nichts machen kann. Zum Beispiel sind im Sono immer zwei oder mehr Ärzte in einem Raum, so dass einer schallt und der andere seinen Befund schreibt, dadurch kann man als PJler nicht vor- oder nachschallen.
Prinzipiell kann man eigene Patienten betreuen, was aber durch die ständigen Arztwechsel oft schwierig ist, wobei die meisten Assistenzärzte sehr nett und bemüht sind, einem etwas beizubringen, genauso wie die Ober- und Chefärzte.
Die negativen Punkte sind vor allem, dass es keine Einführung gibt, sondern man sich alles (Wäsche, Umkleide, Essensmarken, Unterricht...) von den "alten" PJlern erfragen muss. Die PJler müssen sich ihren Rotationsplan selber untereinander aushandeln. Man bekommt keinen Zugang zum PC und wenn man Pech hat, erwartet der Stationsarzt, dass man an seinen Studientagen einen anderen PJler zum Blutabnehmen organisiert. Als ich eine Woche in der Notaufnahme war, musste ich auch morgens bei mir auf Station Blut abnehmen und mittags wurde ich zurückbeordert, um Aufnahmen zu machen, ansonsten ist es aber zu empfehlen in die Notaufnahme zu gehen.
An Unterricht gibt es Notfallmedizin, EKG-Kurs, Pädiatrie, Sono, Nephro, Anästhesie, Radio, Chirurgie und Derma. Chirurgie fällt öfter mal aus und die Derma-Lehrvisite ist vormittags und deswegen nicht immer mit dem Stationsalltag zu vereinbaren, aber ansonsten ist der Unterricht mit das Beste in diesem Tertial gewesen!
Fazit: Hildesheim ist gut, aber es lassen sich einige (vor allem organisatorische) Dinge noch verbessern!