Mir gefiel mein Chirurgietertial in Wetzikon sehr gut. Das lag vor allem am jungen, lustigen Team und dem allgemeinen Klima im Krankenhaus. Es hat immer Spaß gemacht, dorthin zu gehen, da Oberärzte und Assistenzärzte, sowie die Pflege alle super nett zu einem waren und man einen gut zu bewältigenden Tagesablauf hatte.
Der Tag an sich beginnt um 7.35 Uhr zur Morgenvisite, um 8 Uhr gehts im OP los und daneben warten noch die Eintrittsvorbereitung (Akten) für den nächsten Tag auf einen. Hat man neben dem OP und der Eintritte mit Statuserhebung (Anamnese, körperl. Untersuchung) noch Zeit, ist man immer gerne auf dem Notfall willkommen. Ansonsten endet der Dienst regulär um 16.50 und hat man sein Soll erledigt, kann man meist nach der Nachmittagsvisite um kurz nach vier gehen.
Es sei den, man hat Pikett (1-2 pro Woche, nicht mehr). Dann geht man nach der Visite noch auf den Notfall oder hilft bei Not-Ops. Allgemein bedeutet der Pikett, dass man Hintergrund hat und nachts zu Not-OPs gerufen werden kann. Dies wird aber nur bei wirklichem Bedarf gemacht. Die Piketts und Wochenenddienste werden zusätzlich zum Gehalt von 940 CHF extra vergütet. Wochenenddienst hat man alle zwei Wochen und dafür dann Fr. und Mo. frei. An den Tagen ist man komplett in der Notfallambulanz und behandelt Patienten, macht Wundversorgung, schreibt Austrittsberichte, meldet Untersuchungen an. Behandelt nach etwas Erfahrung Patienten von Anfang bis Ende. Man lernt hier in kürzester Zeit sehr schnell, sehr viel.
Bei den OPs (und man ist nahezu täglich im OP) gefiel mir vor allem das weite Spektrum, da man neben Trauma/Unfallchirurgie und der Allgemeinchirurgie auch orthopädische Ops mitbekommt. Desweiteren wird einem viel handwerklich gezeigt (Nähen, Knöpfen, Untersuchung etc.). Eine allgemeine 10-minütige Fortbildung gibt es immer Do. und Fr. morgens in der Visite. Wer Bock auf Chirurgie in einem angenehmen Team hat, ist hier gut aufgehoben.
Die Unterkunft (Miete 240 CHF) ist bis März 2013 noch ausquartiert. Danach gibt es wieder Platz für Unterassistenten im Spitalwohnheim direkt neben dem Krankenhaus (wird zur Zeit komplett saniert). An sich liegt Wetzikon super nah bei Zürich. Man könnte auch ohne Probleme pendeln (Zürich HBF bis Spital ca. 40 min. mit der Sbahn), aber dann wirds direkt was teurer. die S-Bahn brauch jedenfalls nur 20 min. nach Zentral-Zürich. Wetzikon selbst ist halt ein typischen größeres Dorf mit allen nötigen Einrichtungen. In meinem Tertial war ich allein, aber meist sind mehrere UHUs da. Man kann sich auch ruhig zu zweit bewerben.
Bewerbung
Dreiviertel Jahr im Voraus, aber geht auch spontan. Sehr nette Sekretärinnen, die alles (Wohnung, Arbeitsvertrag etc.) in die Wege leiten. Einfach der Sekretärin vom Chefarzt eine Email schreiben.