Gut fand ich, dass man von Beginn an eigene Patienten hatte, die man von Aufnahme bis Entlassung komplett betreuen konnte. Durch die Schwangerschaft der einen Assistenzärztin auf Station kam ich dann auch mehr oder weniger freiwillig in den Genuss, jeden Tag die Lumbalpunktionen selbst durchführen zu können, was natürlich ungemein übt. Jeder aufgenommene Patient wurde einem Oberarzt vorgestellt und das weitere Vorgehen besprochen. Da in Arnsdorf ein sehr breites Spektrum neurologischer Krankheitsbilder behandelt wird, konnte ich auf diese Weise sehr viel lernen.
Als PJler bekam man einen eigenen Pieper und ein eigenes Diktiergerät und es gab ein PJ-Zimmer mit 3 PCs, was ich sehr angenehm fand. Es bestand auch die Möglichkeit, eine Stimmgabel auszuleihen. Am Ende wurde man mit einem persönlichen Zeugnis und einem großen Blumenstrauß verabschiedet.
Negativ fiel mir auf: Aufgrund von Personalmangel war die Betreuung anfangs nicht ganz so eng, wie ich es mir als Neuling gewünscht hätte - hier fühlte man sich manchmal etwas alleingelassen. Es war in den 8 Wochen, die ich dort verbrachte, auch leider nicht möglich, die Funktionsdiagnostik oder die ITS kennenzulernen, da ich "auf Station gebraucht wurde" (Zitat einer Ärztin). Um alle Arbeit zu schaffen, musste man häufiger länger bleiben; morgens musste man auch zum Blutabnehmen eine halbe Stunde früher als die Ärzte da sein.
Insgesamt würde ich jedoch jederzeit wieder nach Arnsdorf gehen, weil ich dort durch selbstständiges Arbeiten und die Besprechung der neu aufgenommenen Patienten mit den Oberärzten sehr viel gelernt habe.