Radiologie in Frauenfeld ist absolut jedem zu empfehlen, der etwas Interesse/Spass an der Radiologie und etwas Eigeninitiative mitbringt!
Arbeit:
Während des Tertials rotiert man durch alle wichtigen Abteilungen, die es so in der Radiologie so gibt (Konventionelles Röntgen, CT, MRT, Ultraschall, Mammographie, Nuklearmedizin und Angiologie) und verfolgt die Abläufe einmal aus der Sicht der MTRA und aus der Sicht der Ärzte. In Bereichen, in denen man nicht so viel selber machen kann, ist die Aufenthaltsdauer so gewählt, dass man auf jeden Fall das wichtigste lernt, aber sich nicht langweilt. Wenn man am Rotationsplan noch etwas ändern möchte ist dies aber auch kein Problem.
Am Anfang durchläuft man die 3 wichtigsten Stationen, jeweils etwa 2-3 Wochen: Konventionelles Röntgen, CT und MRT. Zunächst schaut man sich einige Tage aus Sicht der MTRAs an wie die Aufnahmen gemacht werden und lernt einige technische Grundlagen. Danach sitzt man auf einmal an einem PC, an seinem eigenen Account und muss selbstständig die Untersuchungen befunden. Zunächst kommt es einem vor wie ein Sprung ins kalte Wasser, man stellt jedoch nach kurzer Zeit fest, dass diese Freiheit einfach die beste Möglichkeit ist das Fach zu erlernen. Mit etwas Eigeninitiative, den netten Mitarbeitern, die man jederzeit alles Fragen kann und der Auswahl an guten Büchern aus der Bibliothek ist es so die ideale Art die Grundlagen der Radiologie zu erlernen. Anfänglich bespricht man seine fertigen Befunde zunächst mit einem Assistenzarzt, später meistens direkt mit dem zuständigen Oberarzt. Man "muss" allerdings nichts befunden- was einige als angenehm empfinden führt bei anderen bestimmt schnell zu Langeweile, sodass hier eben das gewisse Mass an Eigeninitiative notwendig ist.
In der weiteren Zeit rotiert man noch durch die restlichen Abteilungen (Ultraschall, Mammographie, Nuklearmedizin und Angiologie), wobei in den Bereichen Mammographie, Nuklearmedizin und Angiologie, die Zeiten etwas kürzer gehalten werden. Trotzdem hat man hier genug Zeit, die wichtigsten Dinge zu lernen und gerade in der Mammographie und in der Nuklearmedizin arbeitet man eng mit den netten Ärzten zusammen und wird in die Befundung miteinbezogen.
Ein weiteres Highlight ist der Ultraschall. Hier ist man 2 Wochen eingeteilt und kann, wenn man sich etwas geschickt anstellt, die meisten Untersuchungen selbst durchführen und anschliessend den Bericht verfassen. Der dortige Assistenzarzt schaut einem dabei über die Schulter, bringt einem alles wichtige bei, untersucht dann noch nach oder verlässt sich auch später ganz auf eure Aufnahmen. Danach ist man fit im Ultraschall.
Am Ende hat man noch ein paar Wochen, die man sich frei einteilen kann.
Ich selber habe in den 4 Monaten über 500 Untersuchungen selber befunden (bzw. im Fall des Ultraschalls auch durchgeführt) und würde sagen, dass ich jetzt vor keiner Rö-Thorax-, Skelettröntgen-, CT-, MRT- oder Ultraschalluntersuchung mehr zurückschrecke ; )
Meine Arbeitszeit war von 8.00 bis 17.00. Um 11.45 war immer der "Mittags-Rapport" in dem Radiologie-intern noch spannende Fälle besprochen wurden. Da es kein klassischen Studenten-Teaching gibt, habe ich dieses, neben den vielen kleinen Teachings bei den Befundbesprechungen, als Unterricht gewertet. Mittwochs gab es noch eine Radiologie interne Weiterbildung, in der jeweils ein Oberarzt und ein Assistenzarzt relevante Themen vorstellten. Dienstags um 17.30 gab es noch eine Interdisziplinäre Weiterbildung. Man kann allerdings auch noch Weiterbildungen von anderen Abteilungen besuchen (ich war z.B. öfter im EKG Kurs der Inneren am Do 12.00).
Wohnen:
Man kann sich anfänglich für einen Platz im dortigen Wohnheim entscheiden. Hier gibt es verschiedene Zimmer. Ich habe mich für die kleinste Variante entschieden (13qm Zimmer mit Waschbecken, Gemeinschaftsduschen und -Küche für 325 CHF) und war mehr als zufrieden. Das Wohnheim ist sehr sauber und nur 30m vom Krankenhaus entfernt. Fast alle Unterassistenten wohnen dort und so ist es eine super Gelegenheit auch die UAs aus den anderen Abteilungen kennen zu lernen und gemeinsam etwas zu unternehmen...
Fazit:
Wie schon gesagt: Jedem der etwas Interesse/Spass an der Radiologie und Eigeninitiative mitbringt, kann ich dieses Tertial in der Radiologie am Kantonspital Frauenfeld nur bestens empfehlen!!! Die gute Organisation, die Möglichkeit des selbstständigen Arbeiten und die super Mitarbeiter, die immer ein offenes Ohr für die nervigen Fragen eins Unterassistenten haben und mit denen man auch privat sehr viel unternimmt, machen es einem einfach diese Abteilung ins Herz zu schliessen.
Bewerbung
Die Bewerbung in der Abteilung Radiologie am Kantonspital Frauenfeld erfolgt problemlos. Zu allererst erfolgt der Kontakt mit der Sekretärin per email, die einem dann bei den Schritten der Bewerbung hilft und jederzeit ansprechbar ist. Ich habe mich ca. 1,5 Jahre im Vorraus beworben.