Vorweg: Ich bin ein Schweizer Student aus Basel, moechte aber die Gelegenheit nutzen, um euch ein Feedback zu geben ueber die beste Zeit in meinem PJ.
AKTUELLES TEAM DER CHIRURGIE:
Das chirurgische Team in Laufenburg besteht aus 1 Chefarzt (FMH viszeral), 1 Co-Chefarzt (Allg. Chirurgie), 1 OAe, 3 AAs.
- Der Chef: Herr Dr. A. ist seit ein Paar Monaten neu im Haus. Ich finde ihn einen sehr guten Chef. Er anerkennt gute Arbeit und fuehrt einen auf eine gute Art und Weise in die Chirurgie ein (ueber chirurgische Haendedesinfektion bishin zu den verschiedenen Nahttechniken). Er ist streng und fordert Einsatz, aber welcher Chef moechte das nicht? Er korrigiert waehrend den OP´s sofort, lobt aber auch wenn man was gut gemacht hat. Mir hat das immer sehr geholfen, weil ich so waehrend den OP´s immer genau gewusst habe wo und was wie zu tun ist. Zudem operiert er sehr schoen und sauber - man kann einiges von ihm lernen.
Zunaehen darf man bei ihm, aber nur wenn mans kann.
Eher eine autoritaere Persoenlichkeit mit einem sehr grossen Herz! (Alle vom chirurgischen Team wurden zum Abendessen eingeladen, mich hat er diverse male zum Mittagessen in der Kantine eingeladen... Chapeau! Er muesste ja nicht!...)
-Co-Chef: Dr. K. ist DER Allrounder! Ich glaube Herr Dr. K. kann fast nichts nicht operieren :). Er ist tiefenentspannt und ein sehr angenehmer Chef. Hat wahnsinnig viel Erfahrung und bleibt immer ruhig. Er erklaert auch sehr viel und bereitwillig, was mich natuerlich immer sehr gefreut hat.
Zunaehen praktisch immer moeglich.
Ein sehr netter Mensch, der einem die Chirurgie echt schmackhaft macht :)
-Oberaerztin: Frau H. ist momentan "sehr" schwanger (7. Monat?) und deswegen nicht mehr lange im Haus. Von Frau H. habe ich sehr viel gelernt. Sie legt Wert auf Anstand und fordert Einsatz und das man z.B auf dem Notfall die RQW´s oder einen VAC-Verband auch mal selbststaendig macht!
Zunaehen war bei Ihr eher selten moeglich.
Eine super Oberaerztin, die viel erklaert, sich die Zeit nimmt um einem was beizubringen. Bei Einsatz und zeigen von Interesse ein echter Gewinn fuer jeden der Chirurgie machen will.
-AA´s: Die Assistenzaerzte (Z., L. und M.).
--L. ist echt ein Naturtalent, sie ist extrem fit in der Materie (arbeitet aber nur noch bis April 2013) schmeisst oft den Notfall und ist menschlich sehr sehr angenehm und immer hilfsbereit. Sie ist ausserdem Tangotaenzerin und das ziemlich professionell.. Wie gesagt ein Talent ;)
--Z. ist aus Frankfurt, 2m gross und verdammt nochmal so eine Granate. :) Menschlich und fachlich gibt´s echt nur 1 zu sagen: 5 Sterne. Basta! Alle die Chirurgie machen wollen: der Z. hat´s drauf! Er nimmt sich echt die Zeit und erklaert sauviel (er hat lange Zeit auch im chirurgischen Ambulatorium in Frankfurt gearbeitet) und kann als junger Assistenzarzt extrem viel. Bei ihm habe ich alle Nahttechniken und Knoten gelernt (an 1 Abend!). Er arbeitet von allen am meisten.
--M. ist eigentlich daran interessiert Innere zu machen. Er hat auch eine Stelle in Laufenburg auf der Inneren Medizin, wohl aber erst ab April 2013. Bis dahin ist er auf der Chirurgie, meist auf Station. Er macht seine Sache sehr gut. Leider habe ich mit ihm nicht so viel zusammen arbeiten koennen, weil ich einfach auch oft im OP oder auf dem Notfall war. Aber mit M. kann man auf jeden Fall Lachen und Spass haben.
--T.: ist der orthopaedische Assistenzarzt. Mit ihm hat man natuerlich auch einiges zu tun. In Laufenburg gibt es noch eine Abteilung fuer Orthopaedie. T. ist ein wahnsinnig netter Kerl, der verhaeltnismaessig viel Zeit in die Ausbildung investiert. Er macht von sich aus Teaching, begleitet einen zu OP-Aufklaerungen, gibt danach gleich Feedbacks und hilft am Anfang sehr konstruktiv beim Verfassen von den Berichten ueber die Patienten (+ Roentgenbilder), was natuerlich sehr geil ist (ich glaube aber auch, dass sein Chef (Dr. S.) ihm diese Aufgabe auch auftraegt..). Menschlich und fachlich TOP!
Zusammengefasst: Das Team ist momentan einfach super und wird sicher bis April 2013 so bleiben (Ausser die OAe wird wohl bald in ihren wohlverdienten Mutterschaftsurlaub gehen).
PFLEGE:
Mit der Pflege gabs so gut wie keine Probleme. Sie sind nett und helfen einem sich schnell zurecht zu finden. Bei Nachfragen darf man auch praktisch alles selbst machen (Verbandswechsel, DK legen, Blutentnahmen, Venflon legen etc..).
Einige Pflegefachkraefte sind extrem kompetent und sehr erfahren, was natuerlich einem sehr unerfahrenen Studenten SEHR zugutekommt.
Ein Geheimtipp: Immer genug Yoguretten dabei haben.. Dann hat man zumindest bei einer schon mal echt gute Karten ;)
ANSEHEN PJ´LER
Ist sehr gut! Die Leute sind froh, wenn Studenten da sind. Man ist nicht einfach eine Nummer wie in einem grossen Spital, sondern alle kennen deinen Namen.
Mein Motto war: Man darf alles, muss aber nichts.
Die Wertschaetzung auch von Seiten des Kaders war mehrere male deutlichst spuerbar.
UNTERRICHT
Leider gibt es in Laufenburg direkt nur wenige Fortbildungen. Manchmal kommen externe Aerzte und halten einen Vortrag ueber die Mittagszeit. Zudem macht das Partnerkrankenhaus von Laufenburg (Rheinfelden) jeden Donnerstag eine Fortbildung. Wenn ich richtig informiert bin, wird momentan gerade daran gearbeitet, eine Liveuebertragung nach Laufenburg zu organisieren, damit man im Rapportraum zusammen die Fortbildung mitverfolgen kann!!
Ansonsten wird aber von den Aerzten schon Teaching gemacht. Die Bildung ist nunmal eine Holschuld.. So auch in Laufenburg.
FREIZEIT
Bei diesem Thema, bin ich vielleicht nicht die beste Referenz. Ich habe sehr viel Ueberstunden gemacht, aber nach dem bisherigen Bericht kann einen das doch echt auch nicht mehr ueberraschen.
Wenn man halt der einzige Unterassistent ist, ist man viel im OP und danach gibt es ja natuerlich auch noch auf Station Arbeit die es zu erledigen gilt. Weil das Verhaeltnis von mir zu den 3 AAs einfach gut war, hab ich denen auch sehr gerne weitergeholfen. Trotzdem denke ich wuerde Niemand boese sein, wenn man um 17h sagt man wolle nach Hause. Wenns wenig zu tun gab kam ich auch schon ab und zu um 15h aus dem Haus. Ich denke es es gibt Orte, wo man mehr Freizeit haben koennte, aber es gleicht sich auf jeden Fall aus und sind wir mal ehrlich: Man geht ja in ein Praktikum um etwas zu lernen...