Ich habe mich in Kolumbien sehr wohl gefühlt, die Leute sind offen und herzlich und sehr hilfsbereit. Während meines PJs habe ich Einblicke in verschiedene chirurgische Felder bekommen (Viszeral-, Unfall-, plastische Chirurgie, Orthopädie, Urologie, Kinderchirurgie, Gynäkologie, Augenheilkunde) und konnte ein vollkommen anderes Gesundheitssystem kennen lernen. Die Arbeitszeiten sind lang (6.30-16.00 bzw. 7.00-19.00) und die kolumbianischen PJler arbeiten täglich, also auch am Wochenende, und machen alle 4-5 Tage Nachtdienste. Als Ausländer ist man von den Wochenenddiensten befreit und muss auch keine Dienste mitmachen. Trotzdem sollte man sich darauf einstellen, dass man viel Zeit im Krankenhaus verbringt, auch wenn nicht immer viel zu tun ist.
Das Universitätskrankenhaus ist das größte öffentliche Krankenhaus in Cartagena und gilt als ziemlich arm. Es ist nicht besonders gut ausgestattet (im Gegensatz zu vielen anderen Universitätskrankenhäusern und privaten Kliniken), was den Kontrast zu deutschen Krankenhäusern umso größer macht. Ich habe viele wichtige Eindrücke und spannende Erfahrungen sammeln können!
Bei Interesse gerne kontaktieren, dann schicke ich euch einen längeren Bericht und beantworte auch gerne Fragen.
Bewerbung
Die Bewerbung läuft relativ unkompliziert ab, ich habe mich ca. ein halbes Jahr vorher darum gekümmert. Die Universität benötigt folgende Dokumente:
• 3 Pass-Fotos
• Schreiben der Heimat-Uni mit der Bestätigung der PJ-Reife und „Führungszeugnis“ (es reicht ein allgemeiner Text der PJ-Beauftragten)
• Empfangsbestätigung des letzten Semesterbeitrags (z.B. Quittung der Uni-Kasse)
• Kopie des Personalausweises und des Reisepasses
• Impfbescheinigungen: Hepatitis B (Impfung oder Titer), Röteln, Masern, Tetanus, Gelbfieber, Varizellen (Impfung oder Titer)
• Studenten-Visum (hierfür benötigt man mehrere Dokumente/ Bescheinigungen der Uni Cartagena, den Vordruck gebe ich gerne weiter); das Visum kostet zwar etwas, ohne Visum scheint man jedoch ziemliche Probleme zu bekommen
Man sollte zumindest gute Grundkenntnisse in Spanisch haben – die Patienten sprechen überhaupt kein Englisch und die Ärzte bzw. das Krankenhauspersonal auch nur wenig.