Für das Wahlfach Allgemeinmedizin kann man diese Hausarztpraxis im rheinhessischen Saulheim nur empfehlen! Die 2:1-Betreuung ist unschlagbar, man hat meist ein eigenes Sprechzimmer und untersucht alle Patienten selbsständig vor, macht den "Therapieplan" mit allen nötigen Untersuchungen (Rezepte, KG, Ein/Überweisung, AUs;s, BE, EKG, Lufu, Sono, Impfungen etc.) fertig und bespricht zum Abschluss den Fall mit einem der Ärzte - diese übernehmen dann den Vorschlag des PJlers oder begründen verändertes Vorgehen. Man ist direkt in das Praxisteam integriert und wird als angehender Arzt voll akzeptiert. Blutentnahmen, LuFus und EKGs werden von den sehr netten Arzthelferinnen durchgeführt, welche einen aber auch gerne in die Vorgehensweise einweisen.
Man sieht von der Schürfwunde über den Harnwegsinfekt oder Nierenkoliken bis hin zum anaphylaktischen Schock fast alles, querbeet durch die Medizin (Innere, Derma, Chirurgie, Neuro, Uro, HNO, etc.) und lernt intensiv das "Selektieren" von Patienten nach Dringlichkeit und Krankheitsschwere! Auch kleinere Eingriffe, wie Punktionen/Infiltrationen, Naevus-Entfernungen und Platzwundenversorgungen werden in der Praxis durchgeführt. In aller Ruhe werden zwischendurch schwierigere Fälle besprochen, die Differentialdiagnosen erläutert und der PJler in Therapieentscheidungen mit einbezogen. Auch zu Hausbesuchen wird man regelmäßig mitgenommen und das dortige Vorgehen geübt.
Unterricht findet parallel im zuständigen Lehrkrankenhaus donnerstags nachmittags und freitags vormittags statt, sowie ein zusätzliches PJ-Camp an 3 Tagen, in welchem der Lehrstuhlinhaber der Uni Mainz Prof. Jansky zusätzlich die PJler der Allgemeinmedizin auf das Examen vorbereitet.
Kostenlos zu Mittag essen kann man ebenfalls im DRK Krankenhaus Alzey, ca. 10 Autominuten entfernt.
Die einzigen kleinen "Mankos" sind die Arbeitszeiten, welche z.T. bis 20 Uhr abends dauern (mit entsprechend großzügigerer Mittagspause - Doch dafür nimmt man aus den Sprechstunden praxisnah echt "was mit" und Mittwoch Nachmittag ist frei!) und das doch eher nötige Auto: mit ÖPNV wäre die Anbindung etwas umständlich...
Die Vorbereitung im Innere-Tertial im DRK-Krankenhaus Alzey war übrigens für das Allgemeinmedizintertial herausragend!
