Hauptaufgabe des PJlers: Blut annehmen, Braunülen und Op-Assistenz ( vor allem Schilddrüsen). Wer alleine auf Station ist, darf dann vor und zwischen den Ops auf drei Stationen Blut abnehmen.
Eigene Patienten betreuen ist leider nur selten möglich. Es gibt ein paar Assistenzärzte, die sich wirklich Mühe mit einem geben. Aber ansonsten interessiert man sich kaum für den PJler. Auch während der Ops wird leider nur wenig erklärt. Kollegenkinder, die zum Schulpraktikum oder Famulatur da sind, bekommen oft mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Die Mitarbeit in der Ambulanz lässt sich wegen des Op-Plans und der Blutentnahme leider nur selten einrichten. Wenn man es aber doch geschafft hat, hat es sich wirklich gelohnt. Je nach Assistenzarzt durfte man die Patienten selbst aufnehmen und Wunden nähen. Und auch die Pflege in der Ambulanz ist sehr nett, erklärt viel und lässt den Pjler auch mal was machen. Also wenn man gerade nicht im Op steht, kann ich nur empfehlen in die Ambulanz zu gehen, dort hat man wirklich viel gelernt.
Die Pflege auf den Stationen A5 und B5 ist toll. Sie waren immer sehr nett zu mir und haben einen gerne auch mal mit zu den Verbandswechseln genommen, wo man dann auch die Verbände selbst machen durfte. Man wird nicht dauernd wegen der Blutentnahme angerufen wie das auf manch anderen Stationen der Fall ist. Die N5 ist leider nicht so nett, aber dort ist man ja auch nur zum Blutabnehmen, so dass das nicht weiter stört.
Studientage sind prinzipiell möglich, werden aber sehr ungern gesehen. Man muss sich von mancher Seite auf dumme Kommentare über faule Pjler einstellen, wenn man es doch macht.
In regelmäßigen Abständen finden abends Fortbildungen statt, bei denen das Erscheinen der PJler ausdrücklich gewünscht wird. Oft waren die Themen aber interessant und das anschließende Essen hat sich in der Regel auch gelohnt. :-)
Mein Fazit: Ich kann das Chirurgietertial nur bedingt weiter empfehlen. Wer sich für Chirurgie interessiert und viel sehen und machen will, sollte vielleicht über ein anderes Krankenhaus nachdenken.