Obwohl ich kein grosser OP-Fan bin, habe ich mich auf die Zeit in der Schweiz und auch in der Chirurgie gefreut. Leider war die Lehre, das Ansehen und der Job in der Viszeralchirurgie wirklich nicht i.O.
Beginn: jeden Tag variabel, meist 7.00Uhr oder 07.30Uhr
Ende: je nach OP Dauer
Jeder Unterassistent bekam einen Piepser zugewiesen, hierbei wurde man meist in einen der drei OP-Säle oder im NotfallOPs angefunkt und verbrachte dort einige Stunden. Dies war logischerweise abhàngig von der OP-Art. Oftmals stand man aber nur dabei, manchmal sogar ca. 2h ohne etwas zu tun. Bei einer Nachfrage, ob man noch benötigt wird, folgt nur ein klares `Ja`. Dann hält man vllt einen Hacken, sieht oftmals nichts, die meisten erklàren einem nichts und meist wird einem sogar das Nähen verwehrt. Auf Station ist es nicht besser, die Patienten müssen aufgenommen werden und dann den zugehören Abteilungen der Viszeralen vorgestellt werden. Hierbei wird widerrum kaum was erklärt. Ich kann wirklich nicht sagen, dass es dort keine netten ärzte gibt, aber die meisten von denen befinden sich auf anderen Èbenen, d.h. sie berichtet über Ihre neuen Autos, reden mit einem nur auf Englisch (inkl. Chefarzt) und profilieren Sich gegenseitig. Nicht umsonst rotieren hier stark die Assitenzärzte: aktuell sind von 15 stellen nur 7 besetzt.
Da wir jedoch 6 Leute auf der Viszeralen waren, hatten wir die Möglichkeit einen Tag in der Woche frei zunehmen. Wenn man stundenlange OPs liebt, auch wenn einem wenig erklärt wird und man die ganze Sache nicht so ernst nimmt, kommt man hier gut klar. Ich hab zwar viel gesehen, aber das war die schlechteste Lehre, die ich je erlebt habe. Der Chef stellt die Hierarchie klar und deutlich dar.
Ich bin froh, dass es vorbei bist.
Die Stadt und die Leute habe ich jedoch geliebt, Zèrich ist sehr lebenswert und man lernt viele tolle andere UHUs kennen. Es lohnt sich...aber nicht auf der Viszeralen.
