Auf dieses Tertial hatte ich mich am meisten gefreut, weil ich gerne in die Chirurgie möchte und im speziellen Visceralchirurgie. Am 1. Tag wurden wir 3 PJler auf die unterschiedlichen Fachbereiche verteilt, da es im Diakonissen-KH neben Visceralchirurgie auch noch Unfall- und Thoraxchirurgie gibt, mussten wir uns auf die 3 Fachbereiche verteilen... 2 ins gleiche ging nicht. Ich hatte Glück und konnte auf die Visceralchirurgie, aber wenn man Pech hat, kann man nicht in seine gewünschte fachrichtung, was ich nicht in Ordnung finde. Rotieren müssen entweder dann alle oder keiner... zumindest wenns nur 3 PJler sind, wenns mehr sind ist es wie ich mitbekommen habe, kein Problem.
Das Team der Visceralchirurgie im Diako war wirklich sehr nett, auch die Schwestern haben einen überwiegend gut aufgenommen und haben sich auch mal mit einem über nicht berufliche Dinge unterhalten. Auf Station hat man als einziger PJler wirklich viel zu tun. Das fängt mit Blutentnahmen früh an ( falls mans nicht geschafft hat, die vorm OP abzunehmen dann standen sie tatsächlich manchmal auch noch danach da... aber meistens konnte man das mit den Schwestern kommunizieren), man machte alle Patientenaufnahmen.... und wenn man den ganzen Tag im OP ist, werden die Pat. einfach nicht nochmal aufgenommen, weil sie ja vorher überwiegend schon in den Sprechstunden waren.... das empfand ich schon als sehr seltsam... allerdings noch seltsamer die tatsache, dass die Visceralchirurgie kein Untersuchungszimmer hat-- wie geht sowas?! Man musste dann die Untersuchungsliege mit ins Arztzimmer nehmen, wo wenn gut kam auch noch nen Arzt saß und Briefe diktiert hat. Ansonsten hat man selber auf Station auch Briefe diktiert und man musste die Mittags- und Nachmittagsinfusionen alle vorbereiten und anhängen... was schon mal an die 2 std dauern kann, wenn man alleine ist und manche Pat. 5 versch. Infusionen bekommen. Das empfand ich wirklich als sehr nervig und das ist mir sonst auch noch auf keiner anderen Station passiert, dass das ärztliche Personal dafür verantwortlich ist.
Für den OP war man aber durchaus auch oft eingeteilt, bei den laparoskop. OP als 1. Assistenz und auch bei kleineren anderen OPs auch mal als 1. Assistenz, ansonsten eben als 2. Assistenz, wo man nat. überweigend Haken hält, aber gerade wenn der Chef mitoperiert hat oder der leitende OA hat man viel erklärt bekommen und es wurde auch öfters mal gelacht. Insgesamt war es meistens eine gute Stimmung im OP. Man durfte auch öfters was knoten und zunähen, auch wenns dadurch zweifelsfrei länger dauerte und der Fadenverbrauch direkt noch erhöht wurde. An dieser Stelle möchte ich das Op Personal im Diako einmal loben, mir ist es in anderen OPs durchaus schon passiert, dass man als Student herablassend behandelt wurde und nichts richtig machen konnte, ganz anders im Diako, wenn man sich vorgestellt hat, dann waren wirklich so gut wie alle nett zu einen. Ansonsten war das Highlight nat. eine Appendektomie die ich im Rahmen einer Hemikolektomie li machen durfte... das darf man beim Chef eigentlich immer wenns sich anbietet.
Ich habe wie gesagt die ganzen 16 Wo. auf der Visceralchirurgie verbracht, weil ich es beruflichen machen möchte und ich fande insgesamt war es schon eine schöne Zeit, weil man dann doch anders in dem Team integriert war, als wenn man nach 8 wochen hätte wechseln müssen. Manche Aufgaben ( s.o.) auf Station fand ich unnötig und man hat leider auch gemerkt, dass das Diako mit Personalmängeln zu kämpfen hat, aber das Team der Visceralchirurgie selber und auch deren Chef war wirklich toll und ich danke diesem hiermit noch einmal!
P.S.: Theoretisch gabs für die Chirurgie einen Fortbildungsplan, der aber weil wir nur 3 PJler waren ganz einfach vom PJ-Beauftragten ausgesetzt wurde bis wieder mehr PJler da waren... in den ganzen 16 Wochen fanden 2 Fortbildungen statt...ich finde das sagt alles.