Vorab kann ich sagen, dass dieses Tertial alles in allem gut war und ich es jeder Zeit wiederholen würde. Ich finde Chirurgie aber auch interessant und bin durch diverse sehr gute chirurgische Famulaturen verwöhnt. Für mich war es daher optimal, dass wir mit nur 7 UHUs fast schon unterbesetzt waren. Oft war man dadurch den ganzen Tag im OP fest eingeplant und somit verging die Zeit sehr schnell. Die Stimmung im OP war, bis auf wenige Ausnahmen, nett und höflich. Ein weiterer Pluspunkt war sicherlich das große Spektrum, das im Triemli operiert wurde (orthopädisch, viszeral-, unfall-, thorax-, neurochirurgisch). Oft kam man aus einer Bauch-OP direkt in eine Hüft-OP aber wer letztendlich in welcher OP assistiert wurde entweder unter den UHUs ausgemacht oder vom OP-Team eingeteilt. Man konnte jederzeit Fragen stellen und wurde selbst auch einiges während der OP gefragt. Ich fand es aber schade, dass die UHUs leider generell nicht viel im OP machen durften, eigentlich war man immer 2. Assistenz und letztendlich wirklich "nur" zum Haken halten da. Selbst das Nähen am Ende war keine Selbstverständlichkeit. Wenn man Lust auf Chirurgie hat ist das sicherlich nach einiger Zeit etwas frustrierend.
In der Zeit, in der man nicht im OP war, hielt man sich auf der Station auf. Hier gab es allerdings keine konkreten Aufgaben. Neben der Visite und einigen Anmeldungen gab es für UHUs nicht viel zu tun. Bei einigen Ärzten sollte man Briefe schreiben aber die meisten hatten nach der Visite keine Aufgaben für die UHUs. Dadurch waren regelmäßige Kaffeepausen und Mittagessen eigentlich immer möglich, wenn man nicht in den OP gerufen wurde.
Deutlich mehr eigenständiges Arbeiten bot die Notaufnahme. Man war entweder im Früh- oder Spätdienst eingeteilt und dann vor allem für die Aufnahmen zuständig. Je nach dem wie voll es war hat man auch direkt Patienten selbst angesehen, Untersuchungen angemeldet und die Briefe dazu geschrieben.
Eine weitere Station war das APZ, in dem man die Krankengeschichte der Patienten, die am folgenden Tag operiert wurden für die Röntgenbesprechung am Nachmittag zusammenfasste und dann vorstellte.
Weitere Rotationsmöglichkeiten ergaben sich für uns nicht, da wir nur so wenige Leute waren.
Was den Dienstplan angeht, Dr. Babians ist sehr engagiert und versucht alle Wünsche hinsichtlich freier Tage zu berücksichtigen und auch sonst ist er sehr hilfsbereit und hat Spaß einem etwas zu erklären!
Zur Unterkunft ist zu sagen, dass die Zimmer an sich klein und praktisch eingerichtet sind. Jeglichen Luxus, Geschirr und Kochsachen muss man allerdings mitbringen. In den Personalhäusern wohnen nicht nur Personal sondern auch Bauarbeiter und Arbeitslose. Pro Etage gibt es 3 Toiletten, 3 Duschen und 2 Küchen. Toiletten und Duschen waren leider gerne mal (besonders am Wochenende, wenn die Reinigungskraft nicht da war) unzumutbar, zumindest in unserer Etage... Die schon ein paar Mal erwähnte Baustelle gibt es leider immer noch und wird es wohl noch ein Weilchen geben.
Alles in allem würde ich das Triemli definitiv empfehlen, wenn man Lust hat viele verschiedene chirurgische Sachen zu sehen, man darf aber nicht enttäuscht sein, wenn man selbst nicht so viel selbst machen darf. Leute, die Chirurgie eher furchtbar finden können aber auch Glück haben, wenn genug UHUs da sind. Dann ist man nämlich deutlich weniger im OP und kann sich seine Zeit anders vertreiben!
Bewerbung
ca. 2 Jahre im Voraus oder spontan einige Woche vor Beginn