Das Wahltertial in der Gyn am Kantonsspital Luzern zu machen empfehle ich nicht weiter:
Bei einem Aufenthalt von 16 Wochen ist man deutlich häufiger auf der Gyn als in der Geburtshilfe eingeteilt.
Auf der Gyn sieht das Tagesprogramm so aus: 7.10 Uhr Morgenrapport, ab 8 Uhr im OP, dann ggf. Mittagessen, über den Mittag verteilt die Aufnahmen (Eintritte) machen. Um 16.30 Uhr ist Nachmittagsrapport, da muss man allerdings nicht hin. Wenn mal nichts zu tun ist, weil man beispielsweise nicht im OP eingeteilt ist, kann man in das gynäkolog. Ambulatorium (entspricht in etwa einer niedergelassenen Frauenarztätigkeit). Im OP darf man allerdings fast nichts machen außer Redons annähen und ich ganz seltenen Fällen auch mal ein paar Stiche zunähen. Ansonsten eben das Übliche: Haken halten und EK bedienen. Einmal pro Woche operieren die plastischen Chirurgen in der Gyn, das bedeutet dann: man steht den ganzen Morgen mit Ärzten im OP, die ihr Klischee definitiv erfüllen und darf absolut gar nichts, außer bei den unzähligen Hautnähten die Fäden abzuschneiden. Das OP-Team ist ganz nett, da habe ich aber auch schon bessere erlebt.
In der Geburtshilfe ist es ähnlich deprimierend: Morgenrapport ist um 7.30 Uhr, im Kreissaal haben die Hebammen wie überall die Oberhand und sobald eine Hebamme eine Hebammenschülerin dabei hat, muss man sehr darum betteln, trotzdem mit zur Geburt zu dürfen. Bei den Sectios ist man die 2. Assistenz, da kommt es auf den OA drauf an, ob man vielleicht mal etwas machen darf (Klammern setzen etc.), aber auch da ist nicht viel erlaubt.
Das Team ist eigentlich recht nett, zu 70% aus deutschen Ärztinnen bestehend. Einige davon sind sehr in Ordnung (gehen die Aufnahmen mit einem durch, lassen einen auch mal was selber machen), wieder andere behandeln dich als günstige und dumme Arbeitskraft, deren Zeit man vergeuden kann.
Das Personalwohnheim direkt gegenüber (2min Fußweg) ist recht alt, aber in Ordnung. Bad und Küche teilt sich jeweils das ganze Stockwerk, sodass es vor allem in den Morgenstunden manchmal zu Engpässen kommt. WLAN und Putzutensilien stehen zur Verfügung, ebenso Waschmaschine. 500m entfernt vom Spital befindet sich ein Supermarkt, der zwar etwas teurer ist als migros oder coop, dafür aber deutlich näher.
Parken kann man übrigens nirgendwo, alles nur gegen (hohes) Entgelt. Es gibt die Möglichkeit, in einer nahegelegenen Tiefgarage (10min Fußweg) einen Dauerparkplatz für 130 CHF pro Monat anzumieten.
Jetzt aber das positive: Luzern ist nun mal eine wunderschöne Stadt. Morgens hat man den besten Blick aus dem Personalwohnheim auf den Hausberg Pilatus und nachmittags ist man wunderbar in 10-15min im Stadtzentrum mit Vierwaldstätter See, Kappellbrücke und eben dem schönen Luzerner Flair. Die Berge und Skigebiete sind natürlich auch nicht weit.
Zusammenfassend: empfehlenswert allenfalls wegen der Stadt Luzern an sich, aber es muss ja nicht unbedingt die Frauenklinik sein...
Bewerbung
Bei mir 1 Jahr vorher, es werden aber immer auch sehr kurzfristig PJler gesucht. Geht ganz einfach mit einer Mail an Frau Andrea Vogel (s. Website der Neuen Frauenklinik unter "Unterassistenten gesucht").