Das Herzzentrum als Teil des Helios Klinikums Wuppertal ist ein eigener Standort in Wuppertal Elberfeld und umfaßt neben der Kardiologie auch die Herzchirurgie. Andere Abteilungen gibt es dort im Haus nicht.
Begonnen habe ich in der Chest Pain Unit (traditionell hier ZIA genannt), wo ich die ersten drei Wochen verbracht habe. Dort habe ich recht selbständig Patienten gesehen, untersucht, aufgenommen und Briefe geschrieben. Das Aufkommen ist groß. Die Ärzte haben Wochenweise gewechselt. Wie immer hängt natürlich viel vom betreuenden Arzt ab. Blutentnahmen, EKG usw. laufen durch die Pflege, so daß man sich voll auf die Patienten konzentrieren kann. Wer mag, kann dort auch Echos machen.
Die nächsten zwei Wochen habe ich auf der Intensivstation verbracht. Hier lief das inhaltlich beste teaching, da die Ärzte dort mehr Zeit und Möglichkeiten hatten. Die leitende OÄ wirkt etwas schroff, erklärt aber trotzdem recht gern. Man kann sich gut integrieren. Die üblichen Schwierigkeiten mit der Pflege auf der Intensiv gab es aber auch.
Eine Woche habe ich auch in der Elektivambulanz zugesehen; Aufnehmen, Blutentnahme und Aufklärung.
Danach habe ich die Zeit auf verschiedenen Stationen verbracht. Hervor zu heben ist dabei die Station 1-3P. Sie ist klein und wird immer vom Chefarzt visitiert. Die Pflege ist super nett.
Wenn ich auf Station fertig war, konnte ich mich in den Funktionen frei bewegen. So bestand die Möglichkeit ins Echo zu gehen, EKGs und Defi Kontrollen zu sehen, aber auch ins Kathederlabor zu schauen. Echos konnte man immer mal wieder selber machen, zu den PCIs direkt konnte ich nicht.
Die Betreuung ist gut, der OA kümmert sich und steht für Fragen offen. Es lohnt sich insbesondere die Visiten von Prof. Seyfarth zu begleiten. Er fragt viel, erklärt aber auch gern. Guter Anspruch, entspanntes Klima.
Insgesamt wird man als PJ ernst genommen.
Die Klinik bietet viele Möglichkeiten. Ich konnte NEF Schichten mitfahren, war immer eingeladen im OP TAVIs oder MitraClip zu sehen oder auf Intensiv oder der CPU vorbei zu schauen. Meine Arbeitszeiten wurde nicht kontrolliert.
Interessant war auch die Möglichkeit, eine Woche Konsildienst am Standort Barmen zu begleiten. Man sieht da ganz fokussiert noch mal viele EKG und kann oft selber Echos schallen.
Nachteil an der Abteilung ist die starre Fokussierung auf die Kardiologie. Das Besuchen von anderen Abteilungen (Nephro, Gastro usw.) ist zwar theoretisch möglich, nur leider praktisch nicht um zu setzten (so Abteilungs-Zwist, wir mir scheint). Es besteht aber die Möglichkeit die Konsildienste im Haus zu begleiten (Nephro und Neuro) und so noch mal einen anderen Blick auf die Patienten zu bekommen.
Zweiter Nachteil ist vielleicht, daß es keinen Masterplan gibt. Man ist oft auf sich allein gestellt und muß schauen, wo man unter kommt. Das ist aber nicht anders ausgeprägt, wie bei anderen Abteilungen auch.
Das miteinander mit der Pflege war (bis auf ausnahmen auf Intensiv) immer gut. Auch mit den Kollegen gab es keine Probleme. Ein OA konnte mich nicht ab und hat mir das auch kundgetan, hatte aber keine Konsequenzen für mich.
Beginn war jeden Tag offiziell um 7.45h zur Frühbesprechung mit Abteilungsfortbildung. Ich war regelmäßig schon um 7.30h zur Intensiv Visite dabei. Feierabend war immer um 15.45h plus/minus was grad noch spannend oder zu erledigen war.
Einmal die Woche ist PJ Unterricht für alle PJ in einer der Abteilungen.
Bewerbung
Das Helios Wuppertal ist Klinikum der Uni Witten/ Herdecke.
Meine Bewerbung lief über den PJ Beauftragten der Klinikums, dieser leitet die Anfrage an die Abteilungen weiter. Dazu brauchte er nur eine Anschreiben und Lebenslauf per Mail. Gleichzeitig muß man sich noch an der Uni Witten/HErdecke registrieren, wenn man nicht dort Studierender ist.
Meine Vorlaufzeit waren ein paar Monate vor PJ, aber ich denke es geht auch kurzfristiger.