PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Evangelisches Krankenhaus Weende (12/2013 bis 3/2014)

Station(en)
5.2
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Beim Chirurgie-Tertial in Weende muss man eindeutig zwischen Unfall- und Allgemeinchirurgie unterscheiden. Während man in der Unfallchirurgie (in sehr netter Atmosphäre) in 99 % der Fälle die erste Assistenz im OP hat, freundliche und kompetente Antworten auf seine Fragen bekommt, mit Naht-und Knotentechniken vertaut gemacht wird, ist man in der Allgemeinchirurgie grundsätzlich nur Hakenhalter und Blutentnahmehiwi. Die Atmosphäre hier ist sehr angespannt. Die Assistenten sind arrogant. Kommunikation ist mit ihnen kaum möglich, da sie nicht mit den Studenten reden, sondern diese (wenn Blutentnahmen zu tätigen sind) über Lautsprecher im ganzen Krankenhaus ausrufen lassen. Die Pflege ist ebenfalls der Meinung, Blutabnehmen ist reine Studentensache und so kann es passieren, dass man nach 3 Stunden 2.Assistenz bei einer Struma auf Station ausgerufen wird um 20 (!!!) Blutentnahmen zu tätigen sind. Bei OPs bei denen man nicht assistiert, darf man laut Aussage der Assistenzärzte auch nicht zuschauen, da auf Station zu viel Arbeit sei und sie mit 4 Assistenzärzten + 1 CTA chronisch unterbesetzt seien (es gibt nur 1 allgemeinchir. Station!). Die Oberärzte sind je nach OP-Verlauf recht freundlich und bereit, Sachverhalte zu erklären. Praktisch tätig werden, kann man jedoch außer Haken halten trotzdem nicht. Operationen mit dem Chefarzt sind ein ganz besonderes "Vergnügen", denn der wird ganz schnell ganz unangenehm, wenn etwas nicht nach seiner Vorstellung läuft (es läuft nie nach seiner Vorstellung).
Gelernt habe ich in der Allgemeinchirurgie nicht sehr viel, weder theoretisch noch praktisch. Wer also meint, er möchte Chirurgie in einem kleineren Haus machen, wo er was lernt und praktisch machen kann, sollte zumindest für die Allgemeinchirurgie ein anderes Haus wählen.
Wer ein halbes Tertial im Ausland verbringen möchte, dem empfehle ich Unfallchirurgie in Weende zu wählen. Das Team ist vom Chefarzt bis zu seinen Assistenten sehr freundlich und jeder Zeit gewillt, einem theoretisch und praktisch etwas beizubringen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.27