Das chirurgische Tertial hatte ich geteilt und war erst zur zweiten Hälfte im St. Hedwig. Die Aufnahme war sehr herzlich, alle waren sehr freundlich, von Pflege bis Ärzten ein von der Atmosphäre her sehr nettes Haus.
Der Tagesablauf bestand aus 07:00 bis 07:40 Visite, dann Röntgenbesprechung und dann für uns PJ-ler (2 pro Station) Blutabnahmen. Dann startete das OP-Programm. Es waren für wenige OPs studentische Assistenzen geplant. Selten stand man namentlich im Programm. In der Regel sprachen wir PJ-ler uns untereinander ab. So kam wer viel Lust hatte öfter, wer weniger Lust hatte oder mal pünktlich gehen musste, seltener in den OP. Die Atmosphäre im OP war sehr angenehm. Es wurde, wenn auch meist eher auf Nachfrage, viel erklärt, wir konnten viel nähen, ich hatte das Gefühl sehr akzeptiert und geschätzt zu werden. Waren wir nicht im OP, verbrachten wir die Zeit mit dem Schreiben von Entlassbriefen auf Station oder in der Rettungsstelle. Dort waren die vorstationären Aufnahmen und die regulären chirurgischen Rettungsstellenpatienten Programm. Da es keine Pädiatrie und keine Unfallchirurgie im St.-Hedwig gibt, sahen wir diese Fälle nicht. Man konnte allerdings überall im Haus hingehen, zu jeder Diagnostik und Therapie. Auch in andere OP-Säle und sich auch ACH-OPs mit ansehen oder assistieren, auch wenn keine Assistenz von Nöten war.
Mittags kamen wir eigentlich immer zum Essen. Für PJler war es bis 4,50 Euro kostenlos und sehr lecker!
Um 15 Uhr gab es die Nachmittagsbesprechung. Danach wurden wir in den Feierabend entlassen.
Die PJ-Fortbildungen gab es leider nur in der ersten Hälfte des Tertials, weswegen ich nur eine aus den ersten Wochen verschobene, aber sehr gute Schilddrüsenchirurgie-Fortbildung miterleben konnte.
Alles in allem ein sehr schöner Einsatz, sehr nettes Haus und überall sehr herzliche Atmosphäre, vor allem wenn man nicht vorhat Chirurgie als Facharzt zu wählen.