Das Tertial am Spital in Ilanz war insgesamt sehr positiv. Das Team ist super nett und man wird vom ersten Tag an gleich integriert, auch gemeinsame Freizeitgestaltung ist hier an der Tagesordnung. Nicht nur die Assistenten der Inneren Medizin, sondern auch die chirurgischen Kollegen, das Pflegepersonal usw nimmt daran teil. (Fussballspielen, Volleyball, gemeinsames Grillen, gemeinsamer Tagesausflug...)
Auf Station darf man eigene Patienten betreuen und auf der Notaufnahme wird einem sehr gut die Sonographie beigebracht. Positiv sind weiterhin die wunderschöne Umgebung mit extrem vielen Freizeitmöglichkeiten, im Sommer Wandern, Mountainbiken, Klettern, Schwimmen, viele Badeseen usw, im Winter Skifahren und Touren gehen.
Die Unterbringung im Chalet Theresia ist wirklich angenehm, die Zimmer sind zwar sehr unterschiedlich gross, jedoch ist das Häuschen nett gestaltet, bietet schön renovierte Bäder, einen grossen Wohn,-Essbereich, einen Garten mit Grillplatz eine Gemeinschaftsküche und mehrere Balkone. Da ich im Sommer dort war, hatte ich mit der Beheizung keinerlei Probleme, im Winter soll es dort jedoch ziemlich kalt sein. Der Preis mit 280 CHF finde ich für die Unterkunft angemessen, WLAN ist inklusive.
Die Fortbildungsangebote am Spital in Ilanz sind sehr vielfältig. Jeden Montag findet um 18Uhr eine Fortbildung zu verschiedenen Themen statt. Jeden Dienstag findet der Journal Club statt, bei dem ein Assistenzarzt eine selbst ausgewählte, aktuelle Studie vorstellt. Jeden Freitag ist es deine Aufgabe (also die des Unterassistenten) den sogenannten Fall der Woche zu präsentieren, dh eine Patientenvorstellung mit anschliessendem Kurzreferat über das Krankheitsbild zu halten. Zusätzlich findet einmal im Monat eine auswärtige Fortbildung in einem der Hotels in Ilanz statt, nachder man dann zu einem guten Essen eingeladen wird.
Zudem nehmen sich die Assistenzärzte aber auch der Kaderarzt so häufig wie möglich Zeit, mit dir Lehre zu machen, einen kurzen Ultraschallkurs/Echo in den Tagesablauf einzubauen und geben sich dabei wirklich grosse Mühe.
Zwei negative Punkte gibt es noch: 1. Man lernt keine Nadeln zu legen und Blut abzunehmen, da dies in der Schweiz Aufgabe des Pflegepersonals ist. (Man kann sich jedoch selber darum bemühen, es trotzdem zu lernen)
2. Alle vorhandenen UHUs müssen 7 Tage und Nächte der Woche den sogenannten Pikett-Dienst abdecken: Eine Rufbereitschaft für den OP (!) bei dem man innerhalb einer halben Stunde im Krankenhaus sein muss- meinstens geht es um die erste OP-Assistenz für Sectiones.
Dabei ist es einfach Glückssache, wieviele UHUs gerade angestellt wurden, dh zu wievielt man sich diese Dienste aufteilen kann. Es ist dann einfach nervig, wenn man jedes 3. Wochenende (oder sogar öfter) im Chalet sitzt und nichts unternehmen kann. Diese Dienstzeit kann jedoch kompensiert werden. (1 freier Tag pro WE und 1 freier Tag für 6 Nächte unter der Woche)
Insgesamt glaube ich, dass ich während meines Tertials dort viel gelernt habe. Ich würde das PJ dort auf jeden Fall weiter empfehlen.
Bewerbung
Problemlos per E-mail an das Sekretariat der Medizin (Frau Gregori)
Die Unterlagen können einfach per Mail gesendet werden.
Ich habe mich ein Jahr im Voraus beworben, jedoch sind auch kurzfristige Bewerbungen mit etwas Glück möglich.
Es gibt maximal 3 Unterassistentenstellen für die Medizin und 3 für die Chirurgie.