PJ-Tertial Pädiatrie in Klinikum Borna (6/2014 bis 9/2014)

Station(en)
11 und 20 (Neo)
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Ich kann ein PJ-Tertial im Klinikum Borna gut weiterempfehlen, es ist eine sehr gute Erfahrung und ich habe viel gelernt. Sehr gut fand ich, dass der PJler dort wirklich eine zusätzliche Arbeitskraft ist und keine fest eingeplante, d.h. wenn ich zu einer speziellen Untersuchung (Kolo, Gastro, Neurografie, Szintigrafie, EEG ...) bei einem Kind mitgehen wollte, konnte ich das immer tun und meine Patienten wurden dann stets von einem Arzt übernommen.

Der Anfang war für mich relativ schwer, weil ich nicht wirklich mitgenommen wurde, sondern viel fragen musste, ob ich einen Arzt begleiten und bei Untersuchungen/Aufnahmen/Flexülenanlagen zuschauen durfte. Nach 2-3 Wochen hatte ich mich in den Ablauf eingefunden, konnte mir eigene Patienten aussuchen und bin weniger mitgelaufen.

Größtenteils war ich auf der allgemeinpädiatrischen Station, auf der Kinder mit den unterschiedlichsten Erkrankungen liegen: Infektionen (Bronchitis, Pneumonie, Meningitis, infektiöse Diarrhoe, Hand-Fuß-Mund-Krankheit), Schädel-Hirn-Trauma, kinder- und HNO-chirurgische Erkrankungen (Appendizitis, Hernien, Hämangiome, Abszess, Maldescensus testis, Phimose, Sinus pilonidalis, Genua valga, Knick-Senk-Spreiz-Fuß, Hallux valgus, Adenotomie, Tonsillektomie, Mastoidektomie etc.). Dazu kommen Kinder mit Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, neuropädiatrischen Erkrankungen (ein Schwerpunkt der Kinderklinik), angeborenen Erkrankungen und Fehlbildungen der inneren Organe (Herz, Niere), die entweder akut oder zur geplanten stationären Aufnahme kommen.
Auf Station liegen meist zwischen 15 und 26 Kindern.

Tagesablauf:
Morgens beginnt der Dienst um 7.30h mit der Übergabe von der Nacht. Danach werden alle Kinder untersucht, als PJler hatte ich eigene Patienten (v.a. die chirurgischen Kinder sowie Kinder mit Schädel-Hirn-Trauma). Die infektiösen Kinder durfte ich zwar immer aufnehmen, allerdings im Verlauf nicht betreuen, da es bei ihnen meist um Infusionsreduzierung/-beendigung oder Entlassung ging, was sich aus dem Untersuchungsbefund ergibt und man als PJler nicht entscheiden darf).
Um 9h beginnt die Visite, anschließend gibt es meist ein Frühstück, Donnerstag ist keine Visite am Patientenbett, dafür früh eine ausführliche Kurvenvisite und danach Frühstück mit interner Fortbildung, die man als PJler auch einmal halten muss.
Danach werden Kinder entlassen und aufgenommen (täglich gibt es 3-5 geplante Aufnahmen, dazu kommen die akuten).
Als PJler passiert es häufig, dass man die prästationären Patienten (v.a. HNO-chirurgische Patienten zur Adenotomie/Paukendrainage, Tonsillektomie, Tonsillotomie, teilweise auch chirurgische Patienten) aufnehmen muss, d.h. gesunde Kinder, die am Folgetag zur OP kommen, werden untersucht und mit den Eltern die Anamnese gemacht. Am Anfang habe ich mich über diese Aufgabe gefreut. Wenn ich allerdings dann den ganzen Vormittag damit zu tun hatte und nicht mehr mitbekommen habe, was auf Station geschieht, hat es mich manchmal auch genervt. Es ist eher die Ausnahme, wenn diese Aufgabe von den Assistenzärzten übernommen wird.
Mittagessen geht man als Team normalerweise geschlossen.
Danach werden Briefe diktiert, Blutentnahmen/Flexülenanlagen, weitere Aufnahmen gemacht, als PJler darf man noch Perzentilenkurven anlegen, manchmal Verbandswechsel machen, bei Sonos zuschauen bzw. teilweise selbst machen und an diesem Tag operierte Kinder untersuchen.
Gegen 15.30h ist nochmals Übergabe, alle Patienten werden nochmal kurz besprochen und dem Dienstarzt übergeben. Meist war ich gegen 16.15h draußen.

Eine Woche war ich in den Ambulanzen und habe dort hospitiert (neuropädiatrische Ambulanz, Pulmo-Ambulanz, kinderchirurgische Ambulanz, Kardio-Ambulanz, Hüftsonografie (U3).

Zwei Wochen war ich auf der Neo und Wochenstation, wo ich ziemlich schnell einigermaßen selbstständig U1 und U2 durchführen durfte sowie Hüft- und Nierensonos gemacht habe. Auf der Neo selbst werden Neugeborene ab der 30.SSW betreut, die auch täglich untersucht werden bzw Flexülen neu gelegt werden müssen, Schädel-Sonos gemacht werden usw.

PJ-Fortbildungen gab es im Sommertertial relativ wenig und es ist auch viel ausgefallen oder spontan verschoben worden, was etwas schade war.

Zusammenfassend kann ich ein Tertial in der Pädiatrie in Borna empfehlen. Gefahren sind wir täglich mit einer Fahrgemeinschaft, von Leipzig <30min.
Bewerbung
von der Uni Leipzig zentrale Vergabe
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2