Ich habe mein drittes Tertial in der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Endokrinologie (Innere 1) verbracht.
Am ersten Tag erhielten wir PJler eine ausführliche und tolle Einführung und haben das Krankenhaus und die Chefs unserer Abteilungen kennengelernt. Mit der Einführung war dann auch schon das gröbste Organisatorische erledigt.
Ab dem 2. Tag fing dann das Tertial dann richtig an. Ich wurde vom Chef persönlich noch einmal etwas herumgeführt und anschließend auf Station gebracht, wo ich zunächst einer Assistenzärztin zugeteilt wurde. Man bekommt zudem einen Oberarzt als Mentor zugeteilt.
Alltag als PJler:
Der Tag begann um 7.30 Uhr im Arztzimmer. Dort konnte man im PC direkt nachschauen, was uns an Neuaufnahmen erwartet. Im Prinzip läuft der Tag dann folgendermaßen ab:
- Patienten aufnehmen
- Assistenzarzt suchen, der den Patienten übernimmt (ist aber kein Problem) und diesem den Patienten vorstellen und Vorschläge für Diagnostik und Therapie bereiten
- Mittagsbesprechung: die aufgenommenen Patienten vorstellen. Der Chef wünscht sich, dass man die Patienten wie in einer mündlichen Prüfung vorstellt. Anfangs ist das zwar sehr ungewohnt und man ist sehr nervös, aber das legt sich schnell und im Endeffekt ist das einfach eine super Übung für das mündliche Examen.
- Anschließend gemeinsames Mittagessen mit Assistenz-, Oberärzten und Chef.
- Zurück auf Station nochmals ggf. 1-2 Aufnahmen machen.
Visiten: Man kann sich jederzeit den Assistenz- oder Oberärzten bei der Visite anschließen! Hier geht die Visite eindeutig über Blutabnahmen, Neuaufnahmen etc. Gerade bei den Oberarztvisiten lernt man zudem auch noch sehr viel.
Das Team: Einfach toll! Man fühlt sich als PJler von Anfang an als Mitglied des Teams. Fragen sind jederzeit möglich und erwünscht. Insgesamt ist das Team sehr locker und humorvoll und überaus geduldig (sowohl Assistenz- als auch Oberärzte und Chef).
Das leidige Thema „Blutabnehmen“: Zunächst sei gesagt, dass es keine Pflicht ist, Blut abzunehmen. Die Schwester freuen sich natürlich riesig, wenn man hilft. Sollten die Schwestern bei irgendeinem Patienten bei der Blutabnahme (oder beim Legen einer Braunüle) verzweifeln, dürfen wir PJler als nächstes ran. Klappt das auch nicht, informiert man einfach den zuständigen Assistenzarzt.
Besonderheiten: Man kann zu jeder Zeit in die Diagnostik gehen und sich dort Gastros, Kolos, Sono etc. anschauen und selber machen. Zudem gehören eine endokrinologische und rheumatologische Ambulanz zur Abteilung, sodass man auch hier mal für 2-3 Stunden / Tag zuschauen kann. Ich habe sehr viel Zeit in der Sonographie und in der endokrinologischen Ambulanz verbracht und dabei unheimlich viel gesehen und gelernt.
Falls Interesse besteht, kann man auch für zwei Wochen auf die Intensivstation gehen.
Weiteres:
Parken: umsonst
Essen: Man bekommt jeden Monat 90 Euro auf die Kantinenkarte. Auch mit viel Mühe schafft man es nicht die 90 Euro jedes Mal komplett aufzubrauchen, da die Mahlzeiten dort recht günstig sind.
Fazit: Insgesamt kann ich diese Abteilung uneingeschränkt weiterempfehlen. Hier macht das Lernen und Arbeiten wirklich Spaß!!