PJ-Tertial Innere in Kantonsspital Luzern (12/2014 bis 2/2015)

Station(en)
15 West, Notfall, Ambulanzen (Endo, Rheuma)
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Essen
Kommentar
Es war mein zweites Tertial in der Schweiz. Gute Organisation, alles ist vorbereitet, typisch Schweiz eben.
Von der Arbeit her angenehme Kollegen und Arbeitszeiten. Beginn ist etwa 7:45 Uhr. Da das Wohnheim direkt auf dem Gelände ist, hat man keinen Anfahrtsweg. Pünktlich gehen ist in der Regel immer möglich. Ich war meist zwischen 16:00 unr 17:00 Uhr draußen. Mittagspausen werden immer mit dem Stationsarzt zusammen gemacht.
Generell wird viel rotiert. Meistens alle 3-4 Wochen eine neue Station oder Ambulanz. Die Sprechstunden sind weniger zeitaufwendig, wenn man Glück hat bekommt man sehr viel erklärt (ganz besonders in der Rheuma!!).
Die Stationen sind meistens allgemein-internistisch, d.h. es gibt Patienten aus allen internistischen Unterbereichen, wodurch man gerade als Student viel zu sehen bekommt. Die 15 West betreut zudem neurologische Patienten.
In den Stationsalltag wird man voll eingebunden. Zu den Aufgabend es Uhus gehören die Visitendokumentation, Untersuchungen/Konsile anmelden, Eintritte aufnehmen und auch Therapieplanungen. In der Schweiz ist es normal, eigene Patienten zu betreuen und dass man auch alle Anordnungen selbst macht. Für seine Patienten schreibt man dann auch die Entlassbriefe. Jedes zweite Wochenende ist man zudem für den Visitendienst am Samstag eingeteilt, wo man dann ganz alleine auf Station ist und alleine Visite macht. Im Zweifel kann man aber immer den diensthabenden OA dazurufen. Unter der Woche kommt auch der Stations OA auch mit zu den Visiten und mittags nochmal rein, um neue Patienten zu besprechen.
Sinnvoll ist sicher auch dei Rotation in dei Notaufnahme, da man hier natürlich alle Patienten ungefiltert ankommen. Da ist dann sehr abhängig vom OA/AA, wie viel man selbst macht/bespricht/lernt.
Montags ist ausserdem um 17:15 immer Uhu-Fortbildung mit wechselnden Themen. Nach den Frühbesprechungen morgens gibt es meistens auch noch kurze Vorträge (meist Paper-Vorstellung). Freitags findet dann am mittag noch die Pathologie-Demonstration statt, wo Todesfälle und Autopsiepräparate gezeigt werden. Dort konnte ich z.B. mal eine 3 kg schwere Zystenniere sehen.
Einziges Manko von meiner Seite war, dass ich mir bei meinem eigenständigen Handeln gerne mehr Kontrolle und auch Feedback gewünscht hätte. Insgesamt sind mir die Besprechungen und das Teaching einfach zu kurz gekommen. Manche OAs geben dem Uhu auch einfach nur Anweisungen, was als nächstes mit dem Patienten geschieht, ohne dass man differentialdiagnostische Überlegungen diskutiert.
Insgesamt würde ich aber jedem ein Tertial in Luzern empfehlen. Die Schweizer Lebensqualität ist klasse und mit dem Geld kommt man gut hin. In meiner Zeit in der Schweiz habe ich sehr viel an Sicherheit gewonnen und mich schonmal mit dem Gefühl vertraut gemacht, selbst die Entscheidungen zu treffen. Insgesamt finde ich es eine super Vorbereitung auf den späteren Arztjob (in 6 Monaten soll man es ja dann plötzlich auch selbst können...). Die zweite Hälfte des Innere-Tertials habe ich in Deutschland gemacht und gerade im Vergleich habe ich der schönen Zeit in der Schweiz die eine um andere Träne nachgeweint.
Bewerbung
Habe mich kurzfristig beworben und Glück gehabt. Prinzipiell eher 1,5 Jahre im Voraus. Kontakt: Frau Habermacher (Chefsekretariat).
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1250 CHF, Wohnheim ca. 360 CHF Miete
Gebühren in EUR
Zeugnis 50 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87