PJ-Tertial Innere in Spital Linth (11/2014 bis 3/2015)

Station(en)
7./6.Stock, Onkologie, Notfall
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
PRO:
- das Verhältnis zu den Assistenzärzten ist sehr aufgeschlossen, und freundschaftlich.
- buntes Krankheitsspektrum
- in der Diagnostik (Gastro, Kardio, Radio, Labor) und auf dem Notfall ist man immer willkommen
- vergünstigtes Essen (Mittags 4 CHF, Abends 3 CHF)

CONTRA:
- kein fester Rotationsplan. Man muss sich persönlich stark dafür einsetzen rotieren zu können, was nicht immer wunschgemäß möglich ist (Tipp: früh genug ankündigen!!!)
- je nach Personallage ist man Vollzeitkraft und übernimmt sehr viel (bürokratische) Arbeit, bei der man mehr Organisatorisches als Medizinisches lernt
- Feedback für Anamnese und Untersuchungen müssen aktiv eingefordert werden (es wird erwartet dass man alles gründlich macht)
- die Patientensoftware PMS ist langsam und behindert die Arbeit immer wieder.

Ausführlicher:
Das Tertial in der Medizin war in allen Belangen abwechslungsreich und stark abhängig davon wo, wann und mit wem man arbeitet und wie viel Engagement man selber aufbringt:
- Auf Station: Sofern genug Assistenzärzte da sind läuft man auf Visite mit, diskutiert tw. mit bei der Planung der weiteren Behandlung. Sollten aber nicht genug Assistenzärzte da sein ist man tageweise allein für eine halbe oder sogar ganze Station (4-10 Patienten) zuständig, hat aber immer einen Kader-/Oberarzt im Hintergrund. Nach der Visite dann viel Bürokratie, Austrittsberichte schreiben, Telefonate führen, Aufklärungen (für Kolo/Gastro/ERCP/Pleura-/Lumbalpunktion). Wenn Zeit ist kann man auch ohne Probleme bei dem Rheumatologen anklopfen und bei Interesse unter sehr guter Anleitung Punktionen durchführen.
- in der Onkologie: Ist die zuständige Ärztin nicht im Haus ist i.d.R. ein UA zuständig die Patienten (5-9 pro Tag) zu untersuchen und zu anamnestizieren, dann mit den zuständigen Onkologen von extern zu telefonieren und zu befragen ob die geplante Chemo gegeben werden kann oder Änderungen notwendig sind. Danach dann die Bürokratie (Verläufe schreiben, Laborwerte abheften usw). Die Pflege ist hier super nett und sehr hilfsbereit.
- auf dem Notfall: Anamnese und Untersuchung selbstständig, danach Besprechung mit dem Assistenzarzt oder Kaderarzt und gemeinsame Planung des weiteren Procedere.

"Unterricht":
Dienstags "Problemvisite"
Mittwochs "Fortbildung" (Pneumo oder Kardio)
Donnerstags Live-Übertragung aus St. Gallen mit versch. Themen

Allgemeines: Die Hierarchien sind recht flach gehalten. Assistenzärzte sehen Unterassistenten jederzeit als große Hilfe und "zu gering bezahlte ärztliche Kollegen", manche erkären gerne etwas oder offene Fragen werden gemeinsam nachgelesen, sodass jeder etwas lernt. Der Kontakt zu den Ober-/Kaderärzten ist mit einem einfachem Anruf fast jederzeit (mit Ausnahme während der Kadersitzungen) möglich.

Pikettdienst:
Einteilung in Absprache mit anderen UAs, Mo-Fr. 50 CHF, Sa/So 100 CHF pro Dienst. Meist Sektios, auch chirurgische OPs möglich.

Personalhaus:
Zimmer mit leichten Unterschieden in der Größe, alles praktisch gehalten, 9 -10 Zimmer pro Etage mit einer Dusche (guter Zustand) und 2 Toiletten, eine Küche pro Etage, gut ausgestattet, jeder hat ein kleines Fach im Kühlschrank und ein eigenes Küchenschrankfach. Ein Gemeinschaftsraum mit Fernseher und ungemütlicher Holzbank. WLAN ist ok, solange nicht alle gleichzeitig skypen oder Filme streamen, manchmal fällt es stundenweise komplett aus. Preis-Leistungsverhältnis vollkommen in Ordnung (für Schweizer Verhältnisse).

Freizeit:
eigentlich ist alles sehr gut mit dem Auto erreichbar: Zürich, Schmerikon (am Obersee), Bilten (Läderach-Fabrikverkauf), Altendorf (Lindt-Fabrikverkauf), St. Gallen, Flumserberg (Ski fahren), Walensee, Liechtenstein, Luzern uvm.

FAZIT:
die Vorgaben der Uni bzgl. der allgemeinen (nicht fachspezifischen) Lernziele im PJ wurden zum großen Teil erfüllt (Anamnese, Untersuchung, Planung des Procedere). Zahlreiche Punkte des PJ-Logbuches konnten allerdings nicht erfüllt werden.
Nirgends ist es perfekt, mit genug Personal (was anfangs fehlte) ist alles gut machbar.
Bewerbung
circa 2 Jahre vor Antritt, wegen Verzögerung im Studienablauf war eine Änderung der Anstellungszeit ein halbes Jahr vorher möglich und komplikationslos.
Bewerbungen können per Mail gerichtet werden an Frau Zehntner.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1000
Gebühren in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07