PJ-Tertial Nephrologie in Werner-Forssmann-Klinikum (11/2014 bis 1/2015)

Station(en)
Medizinische Klinik II, Station 11
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Die Station 11 beinhaltet die Nephrologie, Endokrinologie und Rheumatologie. Die Atmosphäre im Ärzteteam ist sehr angenehm und man wird als PJler schnell integriert. Die Blutentnahmen und das Legen von Flexülen sind Aufgabe der PJler. Zu zweit ist das an den meisten Tagen gut machbar, alleine ist es doch ziemlich viel. Es wird immer gesagt, dass man nicht zu oft pieksen soll und in schweren Fällen die Ärzte die Blutentnahme übernehmen, das funktioniert in der Realität aber oft nicht so gut (das Blut bleibt dann oft einfach stehen). Nephrologische Patienten haben oft sehr anspruchsvolle Venenverhältnisse. Wenn man hier Blut abnehmen kann, kann man es wirklich!

Die Teilnahme an der Visite ist meistens möglich, diese dauert je nach zuständigem Arzt unterschiedlich lang. Visiten mit der leitenden Oberärztin erfordern teilweise schon ein gewisses Stehvermögen. In der Zeit, in der ich da war, hatten wir zweimal wöchentlich Oberarztvisite und nicht eine Chefarztvisite, aber das sollte sich eigentlich wieder ändern (in einmal Oberarzt- und einmal Chefarztvisite). Das Vorstellen von Patienten durch den PJler war hier ab und zu möglich, erklärt wurde mal mehr, mal weniger.

Nachmittags machen die PJler dann meist Aufnahmen und stellen diese anschließend dem zuständigen Arzt vor, hier erhält man je nach Zeitdruck mal mehr, mal weniger lehrreiches Feedback.

Ich muss dazu sagen, dass in der Zeit, in der ich auf der Station war, ein ziemlicher Personalnotstand herrschte. Die Ärzte haben sich wirklich alle Mühe gegeben und waren immer für mich ansprechbar, wussten aber oft selbst nicht, wo ihnen der Kopf steht. Da fällt die Lehre leider manchmal hinten runter. Ich habe aber von den PJlern, die nach mir dort waren, gehört, dass sich die Situation mittlerweile gebessert hat.

Wenn Zeit ist, kann man in den Sono-Raum schnuppern und auch mal selber den Schallkopf halten, einmal konnte ich sogar eine Aszitespunktion durchführen. Man kann die Ärzte bei Konsilien begleiten und an der Dialyse-Visite teilnehmen. Bis vor kurzem arbeitete auf der Station ein sehr versierter Endokrinologe, an dessen Sprechstunde man teilnehmen konnte.

Anreise/Unterkunft: Die meisten PJler sind aus Berlin gependelt, der Zug fährt ab Gesundbrunnen um 6:38. Vom Bahnhof Eberswalde sind es 2 km, hier kann man sich für die PJ-Zeit ein Fahrrad leihen. Dienstbeginn ist 7:30. Die Fahrtkosten werden bis zu einem Maximalbetrag von 70 Euro/Monat erstattet, das Monatsticket für Azubis/Schüler (vorher am besten bei der BVG informieren) kostet ca. 63 Euro/Monat. Alternativ stellt das WFK eine Unterkunft in WGs, diese ist aber auch ca. 20 Minuten mit dem Rad entfernt.

Essen: Man kann sich in der Personalkantine Essen bis max. 4 Euro aussuchen (ausgenommen Kaffee und Süßigkeiten…). Das Essen ist in Ordnung. Meistens gehen die Stationsärzte alle zusammen essen, das ist sehr angenehm!

Studientag: Die leitende Oberärztin wünscht sich, dass die PJler die Studientage gesammelt am Ende des Tertials nehmen. Dass ich einige Studientage um Weihnachten nehmen wollte, stieß auf einiges Missfallen, wurde aber akzeptiert.

Fortbildung: Sollte eigentlich einmal wöchentlich stattfinden, mit wechselnden Dozenten und verschiedenen Themen meist aus dem Bereich der Inneren Medizin, obwohl für alle PJler des Hauses. In den ersten 8 Wochen des Tertials hat das gut geklappt, danach fand kaum mehr eine Fortbildung statt.

Pflegeteam: Das Pflegeteam ist wirklich total nett! Habe mich selten in einem Pflegestützpunkt so wohl gefühlt. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflege funktioniert hier wirklich gut.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man auf der Station 11 spannende Krankheitsbilder in einer guten Atmosphäre kennenlernen kann. Die Qualität der Ausbildung war in meiner Zeit dort manchmal schwankend, aber ich habe sehr viel gelernt und bin froh, dort gewesen zu sein. Das Team ist wirklich sehr nett.
Bewerbung
Normal über das Losverfahren der Charité.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
350 Euro + Fahrtkosten

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.27