PJ-Tertial Chirurgie in UniversitaetsSpital Zuerich (USZ) (3/2015 bis 6/2015)

Station(en)
Viszeral, Plastische, Herz- Gefässchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Zu allererst:
Wer keine Lust auf Chirurgie hat, eher mehr Freizeit schätzt und lieber die schönes Stadt kennen lernen möchte etc. ist in der Chirurgie am USZ genau richtig.

Kosten:
- 600 CHF/ Monat für die Unterkunft (alle Unterassietnten kommen momentan in die Vogelsangstrasse, egal ob man andere Wünsche angibt oder nicht)
- 50 CHF einmalig für die Äquivalenzbescheinigung
- 80 CHF Meldegebühr
- Mittagessen im Spital kostet zwischen 10-15 CHF / Tag
-> man kommt mit den ausgezahlten 938 CHF nicht sonderlich weit, draufzahlen ist vorprogrammiert.


Insgesamt habe ich leider nicht viel mitgenommmen aus diesem Tertial, was ich sehr schade finde, da ich mich eigentlich sehr auf Chirurgie gefreut habe. Man wird hier als PJler extrem niedrig angesiedelt in der Hierarchie und hat eigentlich nichts zu sagen.
Vortreil eines Uniklinikums: Man sieht sehr seltene und extreme Fälle.
Nachteil: Standard OPs wie Appendektomien etc. die man geprüft wird bekommt man fast gar nicht zu Gesicht.

Rotationswünsche wurden bei uns eigentlich komplett ignoriert da wir zu wenige waren.

1. Rotation: Viszeralchirurgie
- man arbeitet absolut autonom als Unterassistent, kein Kontakt zur Pflege, zu den Ärzten, kein mitgehen auf Visite etc.
- Einzige Tätigkeitsfelder: Patienten aufnehmen (ohne irgendeine Form von Rückmeldung ob das was man gemacht hat gut war oder nicht) und im OP Haken halten.
- Sehr lange OPs zu Teil
- Manchmal durfte man ein bisschen nähen oder Kamera führen aber eher selten.
- Grösstenteils freundliches Team.

2. Rotation: Plastische Chirurgie
- Selbiges wie in der Viszeralchirurgie, nur Eintritte machen und im OP Haken halten.
- Ein paar nette Kollegen, ansonsten sehr egozentrisches Team
- Assistieren in der Verbrennungseinheit
- Selten darf man mal nähen.

3. Rotation: Herz-Gefässchirurgie
- Vollständige Ignoranz der Ober- und Chefärzte gegenüber den Studenten (man existiert nicht)
- Ein paar nette Assistenten, mit denen man aber auch wieder wenig zu tun hat.
- Sekreterinnen Arbeit den ganzen Tag: abtippen von externen Befunden wie am Fliessband
- Wenig Zeit in den OP zu gehen, man wird auch selten dafür gerufen.
- Im OP mit Glück mal ein bisschen nähen.

4. Rotation: Unfallchirurgie
- Einzige Station auf der man als Student an den Visiten und dem Stationsalltag teilnimmt.
- Man Macht die Aufnahmen und schreibt Entlassbriefe.
- Im OP steht man oft mit auf dem Programm, darf aber so gut wie nichts machen. Die Assistenten sind schon froh wenn sie mal eine Drainage annähen dürfen.

Sonstiges:
- Eine Rotation die gut sein soll ist der Notfall. Ich konnte dort leider nicht hinrotieren.
- Es gibt keine Fortbildungen oder Studentenunterricht. Manchmal muss man sich sehr dumm anreden lassen wenn man doch mal was fragt oder wird sogar ausgelacht/blossgestellt wenn man mal etwas nicht weiss.
- Verpflichtende Teilnahme am Pickettdienst 2-3 x/ Monat, auch am Wochenende, man wird aber eher selten gerufen.

Insgesamt kann ich das USZ absolut NICHT empfehlen für Chirurgie. Ich finde es ein Armutszeugnis wie es hier an einem LEHR-Krankenhaus zugeht. Wenn man nicht permanent selbst am Ball bleibt und extrem fordern ist nimmt man genau nichts mit.
Bewerbung
Ca. 1-1,5 Jahre vorher. Findet man alles auf der USZ Website.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
900
Gebühren in EUR
600

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.67