Station für Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Essen
Kommentar
Das Wichtigste zuerst: der Freizeitwert in Ilanz ist enorm. Die Berge bieten ganz viele Möglichkeiten, vom Wandern über Mountain Biken bis Ski fahren. Und das alles vor der Haustür!
Genug Zeit dafür hat man auch. Von Montag bis Freitag eher nicht, da geht der Arbeitstag schnell mal von 7-19 Uhr. Dafür aber am Wochenende, wenn man nicht Bereitschaftsdienst hat, auch Picketdienst genannt. Wir haben diesen Dienst auch mit den Studenten der inneren Medizin geteilt. Ich hatte insgesamt 3 Wochen Bereitschaft, für eine Woche bekommt man zwei Kompensationstage. Zusätzlich noch 6-7 Urlaubstage und halt die freien Wochenenden, sodass man so gut wie alles in der Schweiz machen kann, was man sich vorgenommen hat (zum Beispiel Zürich oder Luzern besuchen).
Als nächstes der OP : sehr häufig ist man als erste Assistenz dabei und bei den Allgemeinchirurgen darf man immer nähen. Laparoskopische Cholezystektomie oder Appendendektomie sowie Operation bei Leistenhernien sind das häufigste. Richtig große Operation werden eher in dem Kantonsspital in Chur gemacht. Die beiden Chef - bzw Oberärzte in der Allgemeinchirurgie sind unglaublich nett und freuen sich, etwas zu erklären.
Prothesen werden häufig in der Orthopädie gemacht und in der Unfallchirurgie alles mögliche.
Auch assistiert man bei kleinen gynäkologischen Operationen oder man hilft einem Belegarzt Neurochirurgie bei Rücken Operationen.
Auf Station macht man Aufnahmen, die man dann dem Assistenten vorstellt und bespricht. Außerdem macht man nach einiger Zeit die Visiten und die dazugehörigen Verlaufseinträge, die den Status des Patienten, durchgeführte Untersuchungen und das weitere Prozedere enthalten. Zum Schluss dann noch die Entlassungsbriefe schreiben. Die Assistenten waren durchweg sehr nett und immer hilfsbereit. Es hat mir Spaß gemacht, mit denen zu arbeiten.
Als Zusammenfassung:
- super Natur für die Freizeit
- man lernt Nähen
- man darf selbstständig Patienten betreuen
- man hat einen eigenen Arbeitsplatz
- sehr nettes Team
- eher kleinere Operationen, dafür breites Spektrum
- keine Blutentnahme oder Zugänge legen, das macht die Pflege
- negativ ist, dass die Ober - bzw Chefärzte nicht von besuchten Kongressen berichten
- eher längere Arbeitszeiten als in Deutschland