Ich habe die erste Hälfte meines zweiten Tertials auf Martinique verbracht und es war eine super Entscheidung. Wenn man Französisch kann (Schulfranzösisch bis zum Abi reicht, muss kein LK gewesen sein) ist PJ auf Martinique wie 2 Monate Karibikurlaub der ab und an durch Aufenthalte im Krankenhaus unterbrochen wird. Ich war auf der Wirbelsäulenortho (6 Wochen) und dann noch auf der Viszeral (2 Wochen). Die Wirbelsäulenortho war furchtbar, was vor allem an dem Oberarzt (chronisch schlecht gelaunt) und dem arroganten Assistenzarzt lag. Ich habe nichts gelernt und mein Patientenkontakt hat sich auf Hilfe für die Pflege beim Umlagern beschränkt. Da allerdings auch der Assistenzarzt nichts machen durfte (nicht mal Hautnähte im OP und er war schon im dritten Jahr), haben wir bald festgestellt, dass das auf der Station einfach so die Regel war. Die letzten beiden Wochen auf der Viszeral waren dann vergleichsweise angenehm.
Generell gilt jedoch, dass die Ärzte auf Martinique der Meinung sind, dass deutsche Studenten nur bis 13 Uhr arbeiten müssen...
Dadurch habe ich die wunderschöne Insel sehr gut kennenlernen können und zwei Monate lang die einzelnen Strände/Regenwälder/Rumdistillerien/Fischerorte undundund erkundet. Mit den anderen PJlern gelang sogar noch ein Ausflug auf die ebenfalls wunderschöne Nachbarinsel Dominica.
Da Martinique zu Frankreich gehört ist es Teil der EU, was man daran merkt dass sie für eine karibische Insel ziemlich wohlhabend ist. Man kann wenn man möchte mit dem Perso hinreisen, zählt als französischer Inlandsflug ;) Wenn man allerdings die Nachbarinseln besuchen möchte rentiert sich der Reisepass doch.
Insgesamt kann ich dieses Tertial allen die keine Lust auf Chirurgie haben sehr empfehlen. Seinen Zettel kriegt nämlich am Schluss jeder unterschrieben ;)
